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LGBTQ in Videospielen: Das müssen Spiele noch besser machen

Queere Charaktere haben im Jahr 2021 oft immer noch das Nachsehen. (© CD Projekt Red, Naughty Dog, Dontnod Entertainment)
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Gleichgeschlechtliche Liebe und ein respektvoller Umgang mit Themen rund um die LGBTQ-Community, sind in Videospielen immer noch viel zu selten. An manchen Stellen wird es schon besser, an anderen scheint die Gaming-Branche jedoch auf der Stelle zu treten. Schauen wir uns mal an, was in den vergangenen Jahren passiert ist und was sich ändern muss.

Queer Gaming: Was hat sich getan?

Auch im Jahr 2021 wurde queeren Themen wieder keine große Plattform geboten. In Life is Strange: True Colors konnten Spieler und Spielerinnen immerhin eine gleichgeschlechtliche Beziehung eingehen, doch das war’s dann auch schon mit der Repräsentation in AAA-Spielen. Klar, es gab da noch Skyrim: Anniversary Edition, Mass Effect: Legendary Edition und das Remake von Nier Replicant – doch das waren eben alles Neuauflagen alter Spiele.

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In einem so kargen Gaming-Jahr wie 2021 es war, ist das aber auch kein Wunder, oder? Naja, ein Blick auf das vorherige Jahr hinterlässt auch eher gemischte Gefühle.

The Last of Us 2

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The Last of Us 2 hat Ellie zur Hauptdarstellerin gemacht und ihr und ihrer Freundin einen wichtigen Platz in seiner Handlung eingeräumt – das war ein großer und wichtiger Schritt für gleichgeschlechtliche Beziehungen in AAA-Spielen. Die Darstellung vom trans Charakter in TLOU2 wird von vielen hingegen als kritischer betrachtet als die gleichgeschlechtliche Liebe der Protagonistin.

So beschreibt Julie Muncy in einem Artikel für The Washington Post, dass Lev, ein junger trans Mann im Spiel, extrem realistisch und nahbar wirkt. Nur leider ist Levs Geschichte eine voller Schmerz und Leid – eine Narrative, die trans Personen in Mainstream-Medien immer wieder aufgedrückt wird. Außerdem schien sein Hintergrund, sowie das Offenbaren seines Geburtsnamens, vor allem zum Schock ins Spiel gebracht worden zu sein.

Tell Me Why

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Im Jahr 2020 erschien auch Tell Me Why – ein weiteres Spiel der „Life is Strange“-Entwickler, das sogar einen trans Mann zum Protagonisten macht. In Zusammenarbeit mit echten trans Personen entstand so ein komplexer und realistischer Charakter, dessen Geschichte respektvoll erzählt wird. Es wird sein Leidensweg gezeigt, aber es gibt eben auch Hoffnung auf ein Happy End für ihn. Ohne dass die Dramatik und Spannung des Spiels verloren geht.

Cyberpunk 2077

Über Cyberpunk 2077 müssen wir an dieser Stelle natürlich auch sprechen. Das ambitionierte Open-World-Spiel ist zum Release an so einigen Stellen gescheitert und versucht seine Fehler seitdem zu berichtigen. Dass das Spiel in Sachen LGBTQ aber höchstens an der Oberfläche kratzt, bleibt wohl vorerst so.

So dürfen sich Spielende zwar frei einen Mix aus verschiedenen Stimmen und Körpertypen für ihren Charakter aussuchen, was schon mal ein Schritt in die richtige Richtung ist. Blöderweise darf das Geschlecht aber nicht selbst gewählt werden, sondern wird von der Stimmlage abhängig gemacht.

Noch dazu hatte eine Werbung im Spiel für ordentlich Kritik gesorgt. Eine trans Frau wurde darin extrem sexualisiert mit einer Erektion abgebildet – im Kontext mit dem beworbenen Produkt wirkte dies auf viele wie ein sich lustig machen über trans Personen.

Unter dem Slogan „Mix It Up“ wird darin nämlich ein Produkt namens Chromanticore beworben, dessen Name sich auf ein mythisches Tier bezieht, welches aus verschiedenen Tieren zusammengesetzt ist. Das mit trans Frauen gleichzusetzen wird von vielen Stimmen aus der queeren Community, vor allem von Betroffenen, als geschmackloser Witz bezeichnet. (Quelle: Screenrant)

Was machen Videospiele also gut?

Die gegebenen Beispiele stammen nur aus den vergangenen zwei Jahren, zeigen aber deutlich, in welche Richtung sich LGBT-Themen in Videospielen entwickeln. Allgemein gibt es noch immer zu wenig queere Charaktere in Games. Wenn sie aber vorkommen, dann werden vor allem gleichgeschlechtliche Beziehungen respektvoll und realistisch dargestellt – zumindest in westlichen AAA-Games.

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Japanische Riesen-Unternehmen wie Nintendo und Atlus haben sich in den vergangenen Jahren immerhin nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert:

Hier sollte gesagt sein, dass sich natürlich nicht alle japanischen Spielentwickler über einen Kamm scheren lassen. Spiele wie die Danganronpa-Reihe und auch das Remake zu Catherine, das transphobe Kommentare gestrichen hat und dafür an anderen Stellen noch queerer geworden ist, sind hier positive Beispiele.

Was muss besser werden?

Bei den ganzen Fortschritten im „LGB“-Bereich („lesbian“, „gay“,“bisexual“), bleiben andere Themen oft noch außen vor – oder werden eben nur für billige Plot Twists und schlechte Witze verwendet. Neu ist das nicht: Vor einigen Jahren wurden in Videospielen immerhin auch noch regelmäßig Witze über Schwule gemacht. Sie wurden darin beinahe ausschließlich als Karikaturen, statt als echte Personen, gezeigt.

In Hinblick auf Spiele wie Cyberpunk 2077 passiert dies heute immer noch – jetzt aber eben mit trans Personen. Es ist hoffentlich nur eine Frage der Zeit, bis das Thema normalisiert genug ist, damit die Enthüllung des Geburtsnamens einer trans Person kein Thema mehr ist und sich über Transitionen nicht mehr lustig gemacht wird.

Dafür muss es aber auch weiterhin Entwicklerstudios geben, die sich an das Thema heranwagen und, im Idealfall, Betroffene mit ins Boot holen.

Was fehlt immer noch?

Andere Teile der LGBTQ-Community werden wohl noch eine ganze Weile lang unterrepräsentiert bleiben.

GNOSIA, ein kleines Among Us ähnliches Spiel für die Nintendo Switch, bietet zumindest die Möglichkeit das eigene Geschlecht auf „nicht-binär“ zu stellen – und hat sogar zwei Charaktere im Spiel, die sich selbst dementsprechend identifizieren.

Und auch intergeschlechtliche Charaktere gibt es nach wie vor nur selten. Nier Replicant kann mit zwar mit einer Kainé aufwarten, aber sonst findet das Thema leider extrem selten einen Platz im Gaming.

Kainé gehört zu einer der besten Repräsentationen für LGBTQ-Charaktere in Spielen. Andere tolle, und auch negative Beispiele, findet ihr in dieser Bilderstrecke:

Es ist schade, dass große Unternehmen noch immer zu häufig vor diesen Themen zurückschrecken – oder dann bei dem Versuch doch wieder Vorurteile und anderweitig Schädliches in ihre Spiele einbauen. Wollen wir hoffen, dass sich Entwickler die Kritik der Community zu Herzen nehmen und sich die Lage weiterhin bessert.

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