Der neue 5G-Standard erlaubt schnelle mobile Datenübertragung, die neuesten Smartphones sind bereits dafür ausgerüstet. Neben dem privaten Nutzen profitieren etwa Industrie und Medizin. Doch viele Bürger fürchten gesundheitliche Schäden. Wie die Bundesregierung ihren Sorgen begegnet.
Elektrosensibilität, Kopfschmerzen und andere Beschwerden bringen Betroffene nicht selten mit einer zu hohen Strahlenbelastung in Zusammenhang. Mit dem zunehmenden Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes sehen sie sich deshalb einer Gefahr gegenüber. Die Bundesregierung hat kürzlich ein Online-Portal auf den Weg gebracht, das Fragen nach möglichen Gesundheitsschäden und zu anderen Themen rund um 5G beantworten soll.
Keine Angst haben vor 5G
Unter dem Motto „Deutschland spricht über 5G“ steht eine Internetseite besorgten wie interessierten Nutzern zur Verfügung. Zum Start fand am Dienstag zunächst ein digitales Q&A-Event mit Vertretern der Bundesregierung statt. Die Präsidentin des Bundesamtes für Strahlenschutz Dr. Inge Paulini erklärt: „Niemand muss Angst vor Mobilfunkstrahlung haben.“ Es gebe unterhalb der in Deutschland geltenden Grenzwerte keine nachgewiesenen gesundheitlichen Auswirkungen, so Paulini in einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. Die Strahlung im 5G-Netz bleibt deutlich unter dieser Grenze.
Der zuständige Bundesminister Andreas Scheuer (CDU) meint, man nehme die Bedenken gegenüber 5G wahr. Aus diesem Grund wolle man über das neu geschaffene Portal in Kontakt mit den Bürgern treten. Die sind auf der Webseite zum Online-Dialog aufgerufen. Und aus den bisher abgegebenen Kommentaren wird deutlich: Es gibt sie, die besorgten Bürger, die Schäden an Leib, sogar an Leben, fürchten. Nur wenige andere Fragen kommen auf, etwa zu technischen Hintergründen oder zur Rolle von 5G für die Zukunft der Wirtschaft in Deutschland.
Während die Einführung von 5G läuft, steht schon der Nachfolger in den Startschuhen:
Industrie und Medizin bauen auf neuen Mobilfunkstandard
Dabei ist die technische Perspektive bei 5G nicht ohne: Deutlich gesteigerte Übertragungsgeschwindigkeit und größere Datenmengen – das nützt nicht nur beim mobilen Streamen. Zukunftsstichworte wie autonomes Fahren, Telemedizin und Industrie 4.0 stützen sich schon heute perspektivisch auf die Möglichkeiten des neuen Mobilfunkstandards. Anscheinend steht der Bundesregierung trotzdem noch einiges an Überzeugungsarbeit bevor.