Die Europäische Kommission hat offiziell eine Untersuchung gegen TikTok eingeleitet. Die beliebte Video-App steht im Verdacht, nicht genug zu unternehmen, um junge Nutzer vor den Schattenseiten des Internets zu schützen. Außerdem soll geklärt werden, ob TikTok absichtlich süchtig macht.
TikTok unter EU-Lupe: Untersuchung eingeleitet
Die Europäische Kommission ist der Ansicht, dass TikTok nicht genug unternimmt, um die vielen Millionen Jugendlichen und Kinder auf der Plattform vor Gefahren zu schützen. Deshalb wurde nun offiziell ein formelles Ermittlungsverfahren eingeleitet. TikTok schütze vor allem seine jüngeren Nutzer nicht ausreichend vor Suchtgefahren und ungeeigneten Inhalten, heißt es.
Insbesondere die Frage, ob die Plattform süchtig machende Designs und Inhalte fördert, steht im Mittelpunkt der Ermittlungen. Laut EU-Industriekommissar Thierry Breton komme TikTok „eine besondere Rolle beim Schutz von Minderjährigen im Internet zu“, da es sich vorwiegend an ein jüngeres Publikum richte.
In dem Verfahren soll auch geklärt werden, ob TikTok sich bei der Werbung an bestehende Transparenzregeln hält. Dazu will die EU „Beweise sammeln, zum Beispiel durch zusätzliche Auskunftsersuchen, Befragungen oder Inspektionen“. Das gilt auch für die Frage, ob TikTok eine Rolle bei der Radikalisierung Minderjähriger spielt (Quelle: Europäische Kommission).
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TikTok: EU setzt auf Digital Services Act
Grundlage der Untersuchung ist der Digital Services Act (DSA), ein Gesetz, das große Online-Plattformen wie TikTok strengeren Auflagen unterwirft. Ziel des DSA ist es nach Angaben der EU, illegale Inhalte zu bekämpfen und manipulative Praktiken zu unterbinden.
TikTok, das in der EU als „Very Large Platform“ eingestuft ist, drohen bei Verstößen gegen den DSA empfindliche Strafen. Bußgelder von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes sind dem EU-Regelwerk nach möglich. Zum Ermittlungsverfahren der EU hat sich TikTok noch nicht öffentlich geäußert.