Für MediaMarkt und Saturn liefen die Geschäfte schon mal deutlich besser, doch jetzt soll es sogar um das „nackte Überleben“ gehen. Das behauptet zumindest ein Wirtschaftswissenschaftler, der ein Umdenken bei den Elektronikketten fordert.
Experte: MediaMarkt und Saturn vor dem Ende
Die Corona-Jahre haben auch die großen Elektronikketten stark getroffen, doch zuletzt konnten MediaMarkt und Saturn wieder auf ein deutliches Umsatzplus verweisen. Ob das langfristig so bleibt, bezweifelt ein Experte. Gerrit Heinemann, Professor für Betriebswirtschaftslehre und Handel an der Hochschule Niederrhein, hat keine großen Hoffnungen.
Heute seien MediaMarkt und Saturn nicht nur untereinander „austauschbar“, so Heinemann. Es würde schlicht kein einzigartiges Sortiment geben. Oder anders formuliert: Alle Produkte lassen sich im Grunde auch woanders erstehen. Eigene Marken könnten die Ketten höchstens im Zubehör-Bereich etablieren.
Mit Amazon können MediaMarkt und Saturn laut Heinemann aber auch so nicht mithalten. Man habe sich früher als Marktführer „arrogant“ verhalten und das Online-Geschäft lange verschlafen. Selbst heute würde man hinterherhinken und den Abstand zur Konkurrenz immer größer werden lassen.
Auch die bestehende Gesellschafterstruktur sieht Heinemann als problematisch an. Eine schnelle Umsetzung von Veränderungen sei kaum möglich, wenn Entscheidungen vor Ort blockiert werden können. Ein zentralisierteres Vorgehen wäre hilfreich.
Falls ihr lieber online einkauft, haben wir ein paar Tipps für euch:
MediaMarkt und Saturn: Marketing statt Beratung
Ferner kritisiert Heinemann die Beratungskompetenz der Mitarbeiter (Quelle: Business Insider). Gerade hier müssten Fachmärkte aber eigentlich punkten. Bei der Konkurrenz von Expert und Electronic Partner sei das Serviceangebot spürbar besser.
Verbesserungspotenzial sieht der Wirtschaftswissenschaftler auch beim Marketing. Hier sei man zwar durchaus präsent und habe auch ausgefallene und innovative Ideen, doch eine konsequente Umsetzung kann er kaum erkennen. Um künftig besser zu verstehen, warum Kunden was einkaufen, müssten mehr Daten gesammelt werden. So könnten dann auch die zu großen Filialen effizienter gestaltet werden.