Da haben sich Netflix und Sony Pictures etwas Nettes einfallen lassen: Streaming-Dienst und Filmstudio haben sich auf einen mehrjährigen Exklusiv-Deal geeinigt, der neben Spider-Man auch Jumanji und weitere Inhalte umfasst. Doch die Sache hat einen Haken.
Hammer-Deal: Netflix kriegt Sony-Filme zuerst
Das filmische Portfolio von Sony Pictures hat einiges zu bieten: Neben Marvel-Held Spider-Man, bei dem man sich die Filmrechte inzwischen zumindest teilweise mit Disney teilt, hält Sony die Fäden für andere Charaktere aus dem Spider-Universum in der Hand. Dazu kommen Hits wie das neu gestartete Jumanji-Franchise oder die Bad-Boys-Reihe. All das und noch mehr soll ab 2022 exklusiv bei Netflix laufen – es gibt allerdings Einschränkungen.
Mit dem Deal sichert sich Netflix das „first pay window“, Sony hat sich also verpflichtet, Filme zuerst Netflix anzubieten. Erst nach deren Absage an einem Film, dürfen die Konkurrenten ihr Glück versuchen. Außerdem hat man sich darauf geeinigt, die Streaming-Rechte erst nach dem Kinofenster zu veräußern, anders als etwa HBO Max seit Wonder Woman 1984 vorgeht.
Von der Vereinbarung betroffen sind einige bereits bekannte Highlights aus dem Hause Sony: die Videospiel-Verfilmung Uncharted sowie die Geschichte des vampirähnlichen Marvel-Antihelden Morbius – ursprünglich ein Gegner von Spider-Man. Auch die mit Spannung erwartete Fortsetzung von Venom könnte nach dem Kino direkt zu Netflix gehen.
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Theoretisch hat Netflix zwar nur eine Art Vorkaufsrecht, es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass man bei dieser Auswahl nicht zuschlägt. Zumal man eine nicht näher bezifferte Abnahmegarantie ausgehandelt hat. Netflix darf also nicht nur kaufen, sie müssen sogar.
Unter den Deal fallen nicht nur Kinofilme: Laut Ankündigung von Netflix können sich die Kunden auch auf direkt fürs Streaming produzierte Filme freuen. Die direct-to-streaming-Projekte wolle Sony demnach zusätzlich zum „normalen“ Programm produzieren.
Für deutsche Fans gibt es noch Unsicherheit: Die Ankündigung bezieht sich auf Kinofilme für die USA. Gut möglich also, dass Spider-Man, Morbius und Co. hierzulande erst später bei Netflix landen – oder zu anderen Anbietern wandern. Bei den fürs Streaming produzierten Inhalten spricht Netflix dafür explizit das weltweite Publikum an.