Mit Madame Web haben Sony und Marvel einen der schlechtesten Blockbuster der letzten Jahre abgeliefert – vielleicht sogar einen der schlechtesten Hollywood-Filme überhaupt. Star Emma Roberts versucht nun, das Werk zu verteidigen, doch ihre Ausrede verfehlt das Ziel um Längen.
Madame Web: Star gibt dem Internet die Schuld an Marvel-Flop
Mit Madame Web mussten Sony und Marvel dieses Jahr einen echten Mega-Flop verdauen – der Blockbuster, der gerne ein Spider-Film gewesen wäre, es aber vermutlich aus Rechtsgründen nicht so richtig sein durfte, hat völlig zurecht tonnenweise Hohn und Spott eingeheimst. Nun hat sich Schauspielerin Emma Roberts in einem Interview mit dem Magazin Variety zu Wort gemeldet und den Film vehement verteidigt und dabei eine recht gewagte Argumentation vorgebracht.
Roberts, die in Madame Web Peter Parkers Mutter Mary spielt, sagte, dass sie den Film genossen habe und die Performances darin sowie die Arbeit der Regisseurin sehr gut fände. Ein Geheimnis für den Erfolg gäbe es nun einmal nicht und vieles hänge vom Timing ab. Als Grund für die negative Rezeption sah sie außerdem die Internetkultur als solche und dass online zu schnell alles zu einem Witz verkommen würde. (Quelle: Variety)
Damit stellte sie sich übrigens gegen die Hauptdarstellerin des Films, Dakota Johnson, die bereits offen Verständnis für die Kritik an dem Film geäußert hat. (Quelle: TheHollywoodReporter)
Wenn ihr euch traut, könnt ihr euch hier noch einmal den Trailer zu Madame Web ansehen:
Marvel-Star wegen Kritik auf der falschen Fährte
Bei allem Respekt für Roberts, die bereits so manchen Hit in ihrer Karriere vorweisen kann: Ihre Einschätzung zu Madame Web greift meilenweit daneben. Der Marvel-Film wurde nicht Opfer einer Schmierkampagne oder online absichtlicherweise falsch repräsentiert. Madame Web ist schlicht und einfach in so ziemlich jeder Hinsicht, von der Besetzung über die Dialoge bis hin zu der teilweise surreal-komischen Handlung ein filmisches Desaster.
Zwar hat Roberts Recht damit, dass Erfolg an den Kinokassen tatsächlich teilweise vom Timing eines Films abhängen kann, doch ein ebenfalls hilfreicher Aspekt ist zumindest ein winziger Hauch von Qualität. Dass eine nebulöse Internetkultur der Auslöser für die katastrophale Rezeption des Films sein soll, ist angesichts der bemerkenswerten Sinnfreiheit des Machwerks eindeutig abzulehnen.
Selbst in Marvels Multiversum gäbe es keine Welt, in der Madame Web, Sonys Superheldenversion von The Room, besser aufgenommen werden würde und es hat nichts damit zu tun, dass das Internet manchmal ein bisschen Galgenhumor zu schätzen weiß.
Marvel und Sony können sich trösten – auch große Streaming-Anbieter wie Netflix und Amazon landen regelmäßig üble Flops: