Nach langem Überlegen habe ich es endlich getan. Mit den Editionen Karmesin & Purpur habe ich mein erstes Pokémon-Abenteuer gestartet. Jetzt habe ich mich schon ein gutes Stück durch die Paldea-Region gekämpft und muss sagen: Ich bin überrascht.
Mit der Karmesin-Edition startet mein Pokémon-Abenteuer
Seit fast 27 Jahren gibt es jetzt schon Pokémon-Spiele. Damit ist die Reihe sogar älter als ich selbst. Trotzdem sind die RPGs bisher immer an mir vorbeigegangen. Der Hauptgrund dafür war vor allem ein fehlendes Nintendo-Gerät. Jetzt, wo endlich auch eine Switch auf meinem Schreibtisch thront, kann meine Karriere als Pokémon-Trainer beginnen.
Auch wenn ich mich selbst als kompletten Pokémon-Noob bezeichnen würde, hatte ich doch schon eine ungefähre Ahnung von dem, was mich erwarten wird. Immerhin haben gerade die neuen Editionen eine gewaltige Welle in der Gaming-Community geschlagen. Jetzt muss ich allerdings sagen, dass ich den Fans nur teilweise zustimme. Legen wir also los mit den vier größten Erkenntnissen aus meinem ersten Pokémon und wie mich das Spiel an vielen Ecken positiv und negativ überrascht hat:
1. Das neue Pokémon hat eine richtig gute Story
Von dem, was ich bisher über Pokémon gehört hatte, wirkten die Spiele nie, als hätten sie einen großen Story-Fokus. Besiege ein paar Trainer, hol dir die Orden, schnapp sie dir alle, werde der Beste, bla, bla, bla. Doch hier hat mich das Spiel wirklich überrascht. Das Mysterium hinter Koraidon, der Grund, warum Pepper die Gewürze will und die Beweggründe der Bosse von Team Star sind wirklich interessant. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass die Story meine Hauptmotivation ist, um im Spiel voranzukommen.
2. Ist Pokémon zu einfach? Nicht für mich
Eine der häufigsten Beschwerden der Pokémon-Community ist, dass die Spiele immer leichter werden. Als kompletter Anfänger muss ich sagen: Ich fand es genau richtig! Klar, auch Pokémon Karmesin ist kein Dark Souls, aber das Spiel hat mich vor viele heftige Kämpfe gestellt, die ich nur gerade so oder auch gar nicht gewonnen habe.
Pokémon-Veteranen mögen die Stärken und Schwächen der Monster-Typen bereits in Fleisch und Blut übergegangen sein, aber woher soll ich als Anfänger denn bitte wissen, welche Attacken gegen Feen-Pokémon besonders effektiv sind. Dann hilft nur, die eigenen Monster mit Tränken vollzupumpen und heimlich im Internet nachzuschauen. Dazu kommt noch, dass es einfach zu viele Pokémon gibt, deren Namen und Aussehen nicht immer ihren Typ preisgeben. Mobtiff, Sproxi und Weherba? Das könnte wirklich alles bedeuten.
3. Sind wir die Bösen?
Natürlich ist es eine der Hauptaufgaben eines Trainers, all diese Pokémon zu fangen und zu kategorisieren. Gerade das hat bei mir aber häufig Gewissensbisse ausgelöst. Die meisten „Monster“, die ich treffe, sind absolut friedlich und erfreuen sich an der Natur um sie herum. Nur dann komme ich auf einem Drachen angeritten und hetze mein Maskagato auf sie. Oder noch schlimmer: Eine Gruppe Hoppsprosse fliegt herum, ich entführe einen von ihnen mit einem Pokéball und renne davon. Da kann ich mit meinen Monstern noch so oft picknicken und sie waschen. Das schlechte Gewissen bleibt.
4. Pokémon braucht bessere Animationen
Abseits süßer Pokémon-Gesicht ist Karmesin & Purpur wirklich hässlich. Im Vorfeld auf mein Abenteuer konnte ich mich darauf allerdings schon einstellen. Mich hat allerdings ein Element der Präsentation überrascht, über das ich viel weniger Beschwerden bei den Fans sehe: Die Animationen der Pokémon.
Gerade die Kämpfe sind ein so großer Teil des Spiels und trotzdem bewegen sich die Monster kaum. Ein besonders schlimmes Beispiel ist Rutenschlag, bei dem das komplette Pokémon etwa so elegant mit dem Schweif wackelt wie ein Bauklotz. Wieso wird in ein so grundlegendes Element des Spiels nicht mehr Mühe gesteckt?
Abschließend kann ich nur sagen, dass mir Pokémon Karmesin ziemlich gut gefällt. Es macht Spaß, durch die Paldea-Region zu reisen und dabei niedliche Monster zu fangen (oder zu entführen). Allerdings werde ich nur durch die aktuelle Edition wohl kein Pokémon-Super-Fan. Dafür gibt es neben Kämpfen einfach zu wenig zu tun und ist es nicht aufregend genug, den Pokémon bei den immer gleichen mäßig animierten Attacken zuzusehen.