Das hat sich Microsoft wohl anders vorgestellt: Nach Problemen bei der Entwicklung muss der US-Konzern die vielleicht wichtigste Funktion seiner neuen Windows-Version streichen. Damit könnte sich ein altes Fiasko wiederholen.
Mit Windows 10X wollte Microsoft ein modernes Windows schaffen, das alte Zöpfe abschneidet und mit einer angepassten Benutzeroberfläche neuartigen Dual-Screen-Geräten den Weg ebnet. Mittlerweile hat sich der Softwareentwickler von diesem Ziel verabschiedet: Windows 10X soll als Chrome-OS-Alternative vermarktet werden und vor allem auf günstigen Notebooks laufen. Das ist aber nicht die einzige Einschränkung, die Microsoft der neuen Windows-Version auferlegt.
Windows 10X kann keine Win32-Apps auszuführen
Anders als geplant wird Windows 10X vorerst keine Virtualisierung von bekannten Win32-Programmen erlauben. Die notwendige Technik namens VAIL hat Microsoft entfernt. Heißt im Klartext: Auf Windows 10X werden klassische Windows-Programme wie etwa Photoshop nicht nativ laufen. Lediglich UWP-Apps (Universal Windows Plattform) und Web-Anwendungen (PWAs) sollen direkt auf dem Gerät funktionieren.
Laut Windows Latest soll aber Geschäftskunden ermöglicht werden, auf Windows 10X Win32-Programme auszuführen. Dazu möchte Microsoft einen neuen Streaming-Service verwenden. Ob und inwieweit das aber ohne bestehende Internetverbindung funktioniert, muss sich erst noch zeigen.
So sieht Windows 10X aus:
Wiederholt sich einer der größten Microsoft-Flops?
Eine „verbesserte Version von Windows 10X“ mit Win32-Virtualisierung und Support für das Surface Neo soll 2022 erscheinen, heißt es. Im Worst Case müssen künftige Nutzer von Windows10X also noch mehr als ein Jahr warten, bis sie all ihre bekannten Windows-Programme auf dem neuen Microsoft-Betriebssystem verwenden können. Das alles weckt unschöne Erinnerungen an Windows RT, das seinerzeit auch ohne Unterstützung für klassische Windows-Programme an den Start ging und aus eben diesen Grund einer der größten Flops in der Geschichte von Microsoft wurde.