Der in Windows 10 integrierte Windows Defender warnt seine Nutzer vor Schadsoftware, Malware und anderen potenziellen Gefahren. Nun hat sich Microsoft dazu entschieden, das Schutzprogramm noch härter durchgreifen zu lassen. Die Folge: Eine beliebte Kult-Software wird fortan als „unerwünscht“ gebrandmarkt.
Windows Defender greift durch: Jetzt geht es dem Ccleaner an den Kragen
Es gibt Programme und Anwendungen, die findet man auf beinahe jedem PC wieder. Neben dem Chrome Browser oder Skype gehört auch der CCleaner zu dieser Fraktion. Das Tool ist bereits seit 2003 auf dem Markt und erfreut sich auch heute noch großer Beliebtheit. Für Microsoft ist das „Optimierungsprogramm“ jedoch schon seit Langem ein Dorn im Auge. Vor allem an der Registry-Säuberung stört man sich, wie das Unternehmen bereits vor einigen Jahren klar kommunizierte:
„Microsoft unterstützt die Verwendung von Registrierungsreinigern nicht. Einige Programme, die kostenlos im Internet verfügbar sind, können Spyware, Adware oder Viren enthalten. (…) Microsoft ist nicht für Probleme verantwortlich, die durch die Verwendung eines Dienstprogramms zur Reinigung der Registrierung verursacht werden. Wir empfehlen dringend, dass Sie nur Werte in der Registrierung ändern, die Ihnen bekannt sind oder wenn die entsprechende Anweisung von einer Quelle Ihres Vertrauens bekommen haben. Stellen Sie zudem sicher, dass Sie eine Sicherungskopie der Registrierung erstellen, bevor Sie Änderungen vornehmen.“
Nun jedoch ist das Unternehmen noch einen Schritt weitergegangen und hat kurzerhand den Ccleaner zu einem „unerwünschten Programm“ erklärt, auf das die Nutzer vom hauseigenen Windows Defender hingewiesen werden. Das Sicherheitsprogramm, was das System eigentlich vor Schadsoftware bewahren soll, schlägt nun also auch beim Tuning-Programm Alarm und klassifiziert es als „PUA:Win32/CCleaner threat“, wie bleepingcomputer berichtet.
Auch wir haben uns den Ccleaner schon näher angeschaut und erklären euch im Video die praktischen Funktionen des Tools:
Fehlermeldung beim CCleaner: Am Ende doch nur ein Windows-Fehler?
Nach einem kurzen Austausch mit Microsoft wurde bekannt, warum sich das Unternehmen zu diesem Schritt entschlossen hat. So soll sich die Warnung lediglich auf die Gratis-Version beschränken, die Nutzern auch andere Software als Bundle-Installation anbietet. Microsoft will auf diese Weise verhindern, dass sich die Windows-Nutzer ungewollt weitere Programme auf ihrem System installieren.
Der Softwarehersteller hinter dem Ccleaner Piriform hingegen denkt, dass es sich hierbei um einen Fehler des Windows Defenders handelt und steht bereits im Austausch mit Microsoft, um das Problem zu lösen.