Mit Minecraft Legends versuchen die Entwickler von Mojang einen neuen Aspekt in ihre kreative Klötzchenwelt zu bringen: Strategie. Wir durften bereits einen Blick in dieses neue Kapitel wagen und schildern euch hier unsere Eindrücke.
Du bist der Held in Minecraft Legends
Egal ob Kampagne oder Mehrspieler-Modus: In Minecraft Legends steht euer Charakter im Mittelpunkt. Das äußert sich nicht nur in der Geschichte um euch als den Auserwählten, der die Welt vor den Piglins beschützen muss. Auch das Gameplay unterstützt diesen Grundgedanken. Denn anders als in vielen bekannten Strategie-Vertretern steuert ihr nur euren Charakter aktiv. Bauen, Truppenaktionen, Ressourcen sammeln – Alles wird von euch als Kommandant vor Ort in Auftrag gegeben.
Dadurch seid ihr immer am Ort des Geschehens und müsst dort auch sein. Braucht ihr neue Ressourcen? Macht euch auf die Suche danach. Wollt ihr einen gegnerischen Außenposten einnehmen? Nehmt die Beine in die Hand und wandert mit euren Truppen dorthin. Zum Glück gibt es auf der Karte aber auch Teleporter, um per Schnellreise zu eurer Basis oder einem Dorf zurückzukehren.
Dort könnt ihr eure Verteidigung ausbauen und die verschiedenen aus Minecraft bekannten Einheiten rekrutieren, die alle einzigartige Fähigkeiten mit sich bringen. Während die explosiven Creeper sehr gut geeignet sind, um Gebäude und Strukturen zu zerstören, können Skelette aus großer Entfernung angreifen und sogar über Mauern schießen. Die richtige Kombination dieser Fähigkeiten machen einen Großteil eurer strategischen Entscheidungen in der Kampagne aus.
Für diese Einheiten braucht ihr natürlich Rohstoffe und auch hier werdet ihr auf beliebte Minecraft-Ressourcen wie Redstone, Kohle und Diamant stoßen. Diese sind einfach auf der Karte verteilt und können von euren Helfern abgebaut werden, sobald ihr die entsprechende Verbesserung erschaffen habt. Es ist also nicht nur empfehlenswert, sondern sogar notwendig, eure Umgebung zu erkunden.
Auf unsere Nachfrage hin verrieten die Entwickler uns außerdem, dass die Ressourcen an bestimmte Biome gebunden sein werden. Ihr findet Diamanten zum Beispiel eher in Schneegebieten und Holz, wie nicht anders zu erwarten, in einem Wüstengebiet. Kleiner Spaß, natürlich findet ihr Holz in Wäldern.
Durch diese vielen Aktivitäten soll euch in Minecraft Legends nicht langweilig werden. In unserer Spielzeit kam kein Moment auf, in dem wir tatenlos herumstanden. Gegner angreifen, Ressourcen suchen und sammeln, Truppen bauen oder einfach die Karte erkunden, um Geheimnisse (wie Schatztruhen oder neue Reittiere) zu entdecken – Es gibt immer etwas zu tun.
Gemeinsam werden Legenden geschrieben
Nachdem die Kampagne eine gute Gelegenheit bot, die grundlegenden Mechaniken des Spiels kennenzulernen, durften wir uns auch in eine Mehrspielerpartie stürzen. Hier kämpfen wir nicht gegen die Bedrohung durch die Piglins, sondern gegeneinander. Die Piglins sind allerdings nach wie vor anwesend, wenn auch wenig bedrohlich.
Im Gegeneinander seid ihr aber nicht auf euch allein gestellt, sondern könnt in einem Team aus bis zu vier Spielern antreten. Dadurch habt ihr zwar weniger zu tun, aber dank richtiger Arbeitsteilung wird es trotzdem nicht langweilig. Vorausgesetzt, die Kommunikation mit eurem Team klappt. Denn außer einem Ping auf der Karte gibt es keine Möglichkeiten, sich abzusprechen. Auf unsere Nachfrage sagten die Entwickler, dass sie dies noch nicht in den Fokus nehmen werden (außer wenn die Community danach verlangt).
Aber selbst ohne gute Absprachen ist der Multiplayer das große Aushängeschild von Minecraft Legends. Wo die Kampagne eine langsamere Lernkurve und eine etwas generische Geschichte erahnen lässt, zeigt der Mehrspieler deutlich die strategische Vielfalt des Spiels. Die zufallsgenerierten Maps erhöhen den Wiederspielwert umso mehr.
Wer bei Minecraft Legends ein klassisches Strategiespiel oder die kreative Freiheit des Hauptspiels erwartet, wird wahrscheinlich enttäuscht werden. Aber das möchte Minecraft Legends auch gar nicht sein. Und als Action-Strategiespiel geht die Formel auch voll auf. Daran kann auch die noch etwas unpräzise wirkende, auf den Controller optimierte Steuerung und das etwas überladene Interface wenig ändern.