Die Industrieabteilung von Mitsubishi arbeitet an einem Mini-Atomkraftwerk, das sich mit einem Lkw transportieren lässt. Energie kann so ganz nach Bedarf an nahezu beliebige Orte gebracht werden, so die Hoffnung. Ein Dauerbetrieb über 25 Jahre ist vorgesehen – ohne Brennelemente tauschen zu müssen.
Mitsubishi plant AKW im Miniformat
Mitsubishi Heavy Industries möchte in den 2030er-Jahren ein spezielles Atomkraftwerk produzieren, das nicht nur über vergleichsweise geringe Abmessungen verfügt. Nach Vorstellung des Herstellers soll es ein mobiles AKW werden, das von Ort zu Ort transportiert wird und so ganz nach Bedarf für Energie sorgt (Quelle: Nikkei Asia).
Der geplante Mikroreaktor soll vier Meter lang und drei Meter hoch werden und nicht mehr als 40 Tonnen wiegen. Der flexible und kurzfristig angesetzte Transport kann über einen Lkw durchgeführt werden, so die Vorstellung. Auch einen Einsatz in oder an Wohngebieten sei denkbar, wobei das Mini-Atomkraftwerk in diesem Fall unter der Erde platziert werden soll. Mit einer Leistung von maximal 500 Kilowatt sei zu rechnen, was etwa 5 Prozent eines herkömmlichen AKWs bedeutet.
Für die nötige Sicherheit stellt sich Mitsubishi eine Graphit-Kühlung statt einer herkömmlichen Reaktorkühlung mit Flüssigkeiten vor. Zudem sollen sich alle Teile des Kraftwerks in dicht verschlossenen Zylindern befinden. Im Vergleich zu herkömmlichen und sehr viel größeren Atomkraftwerken soll die Mini-Variante laut Hersteller sicherer sein.
Auch Bill Gates plant ein spezielles AKW – mit Natrium-Reaktor:
Mini-AKW ohne Tausch der Brennelemente
Auf einen Tausch der Brennelemente kann laut Mitsubishis Plänen verzichtet werden. Es soll hochangereichertes Uran zur Verwendung kommen, das einen Dauerbetrieb über etwa 25 Jahre gewährleistet. Danach wird der gesamte Reaktor vom Standort entfernt. In den 2030er-Jahren sollen die ersten Mini-AKWs fertig sein, sofern der Hersteller die entsprechenden Genehmigungen erhält.