Wird die Sparkasse an die Kandare genommen? Niedrige Zinsen und eine zunehmend löchriges Filialnetz belasten die Kunden. Dagegen formiert sich nun Widerstand seitens Verbraucherschützer. Mit Hilfe der Politik wollen sie der Sparkasse neue Regeln geben.
Die Sparkasse ist keine normale Bank. Im Gegensatz zur Deutschen Bank, ING und Co. unterliegt die Sparkasse strengen gesetzlichen Regelungen. Die wollen die Verbraucherschutzzentralen in Bayern, Brandenburg und Hessen jetzt ändern, um die Sparkasse zu einem Kurswechsel zu zwingen.
Verbraucherschützer verlangen von der Sparkasse mehr Filialen und höhere Zinsen
Ihre Forderung: Mehr Filialen und höhere Zinsen.
Konkret fordern die Verbraucherschützer ein flächendeckendes Filial- und Geldautomatennetz und angemessene Zinsen aufs Ersparte. Dazu sollen die jeweiligen Sparkassengesetze geändert und zum Beispiel eine „Mindestanzahl und die Verteilung von personenbedienten Filialen sowie Bankautomaten“ gesetzlich vorgeschrieben werden. Etwas ähnliches gibt es bereits bei der Post (Quelle: Tagesschau).
„Die Sparkassen müssen wieder für die Menschen da sein, so wie sie als öffentliche Institutionen einst geschaffen wurden“, unterstreicht Marion Zinkeler von der Verbraucherzentrale Bayern.
In den letzten Jahren gab es ein großes Filialsterben bei der Sparkasse. Ende 2021 gab es noch 7.732 inländische Sparkassenfilialen, zehn Jahre zuvor waren es 12.810. Wie soll sich die Sparkasse um die Menschen kümmern, fragen Verbraucherschützer, wenn es immer weniger Filialen gibt?
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Sparkasse zahlt nur Mini-Zinsen
Ähnlich düster sieht das Bild bei den Zinsen aus, die Sparkassen derzeit zahlen. Trotz Zins-Wende der EZB (aktuell 4 Prozent) zahlen viele Sparkassen nur Nullzinsen oder Mini-Zinsen.
Ob und wann es zu einer Änderung der Sparkassengesetze kommt, ist derzeit nicht absehbar. Bis dahin müssen Sparkassen-Kunden auf Einlenken der Sparkasse hoffen – oder wechseln.
