Überraschend hat RTL-Deutschland-Chef Stephan Schmitter der ARD eine Zusammenarbeit bei der Streaming-Plattform RTL+ angeboten. Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke hält den Vorschlag für „unglaublich interessant“, will aber lieber die ARD-Mediathek stärken.
RTL-Chef reicht ARD Hand zur Zusammenarbeit
Stephan Schmitter, der Chef von RTL Deutschland, hat einen bemerkenswerten Vorstoß gemacht: Er schlägt der ARD vor, die Kräfte zu bündeln und gemeinsam Inhalte auf der Streaming-Plattform RTL+ zu veröffentlichen. Damit wolle man der Dominanz internationaler Plattformen wie TikTok und YouTube etwas entgegensetzen und gleichzeitig eine neue Heimat für öffentlich-rechtliche Inhalte schaffen.
Der RTL-Deutschland-Chef sieht in der möglichen Kooperation die Chance für eine Plattform, die speziell auf die Bedürfnisse des deutschen Marktes zugeschnitten ist. Eine solche Partnerschaft könne dazu beitragen, die Reichweite und die Finanzierung deutscher Inhalte zu sichern, ohne sich auf die unsicheren Geschäftsmodelle ausländischer Giganten verlassen zu müssen. Die ARD müsse über ihren Schatten springen.
Für Schmitter habe es „keinen Wert“, wenn die ARD ihre Inhalte auf ausländische Plattformen hochlädt. Damit würden sich die Öffentlich-Rechtlichen sogar selbst schaden und „einen Konkurrenten von uns noch stärker machen“ (Quelle: Horizont).
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ARD-Vorsitzender: RTL-Vorschlag „unglaublich interessant“
Der ARD-Vorsitzende und SWR-Intendant Kai Gniffke steht der Idee einer Kooperation nicht generell ablehnend gegenüber. Der Vorstoß sei „unglaublich interessant“, müsse aber eher als Erweiterung der ARD-Mediathek um Inhalte kommerziell betriebener Medienhäuser gesehen werden. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass man auf TikTok und YouTube präsent sein müsse, da man sonst „meilenweit an Menschen jüngeren Alters vorbeisegelt“.