Bei Akkus denken die wenigsten Menschen an Vanille. Das könnte sich bald ändern, dank eines vielversprechenden Forschungsprojekts aus Österreich. An der Technischen Universität Graz wurde ein nachhaltiger Akku entwickelt, bei dem Vanille als Elektrolyt-Material zum Einsatz kommt.
VanillaFlow: Forscher präsentieren Vanille-Akku
Das von der EU mit Millionen geförderte Forschungsprojekt VanillaFlow hat einen Meilenstein verkündet. Beteiligten Wissenschaftlern der TU Graz ist es gelungen, einen umweltverträglicheren Akku herzustellen. Als besondere Zutat haben die Forscher auf Vanille gesetzt, das als Elektrolyt-Material Verwendung findet. Auf Schwermetalle oder Seltene Erden konnte dabei verzichtet werden.
Laut Stefan Spirk vom Institut für Biobasierte Produkte und Papiertechnik ist Vanille als Elektrolyt-Material gut geeignet, weil es „mit simplen Methoden veredelt und stabilisiert“ werden kann. Es könne aus biobasierten Reststoffen gewonnen werden, wodurch „keinerlei kritische Rohstoffe“ benötigt werden.
Der umweltfreundlichere Stromspeicher ist den Forschern zufolge mithilfe von Künstlicher Intelligenz und Maschinellem Lernen designt worden. Die Wissenschaftler erhoffen sich hierbei Vorteile beim Molekül-Design. Die KI könnte Strukturen vorgeschlagen, die „wir nicht auf dem Radar haben“. Auch bei der Interaktionen mit anderen Komponenten sowie dem eigentlichen Betrieb soll eine Optimierung der KI überlassen werden.
Tragbare Powerstations setzen noch auf Lithium-Ionen-Akkus:
Vanille-Akku: Größerer Prototyp geplant
Nach ersten Erfolgen plant das VanillaFlow-Team jetzt einen größeren Prototyp. Dieser könnte noch 2023 oder spätestens im Folgejahr in Betrieb genommen werden. Mit einem fertigen Produkt soll dann ein Jahr später zu rechnen sein. Als mögliches Einsatzgebiet könnte der Vanille-Akku als Zwischenspeicher von Überschussstrom verwendet werden (Quelle: Futurezone).