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Mogelpackung E-Fuels: Alternative Kraftstoffe sind kaum besser als Diesel

E-Autos können direkt mit Strom betankt werden – was enorme Vorteile mit sich bringt. (© IMAGO / Michael Gstettenbauer)
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Dank E-Fuels können auch nach 2035 noch Verbrenner neu zugelassen werden. Für diesen Kompromiss hat die deutsche Politik mit harten Bandagen gekämpft. Doch der direkte Vergleich zwischen E-Auto, Benziner, Diesel und E-Fuels zeigt: Die synthetischen Kraftstoffe sind keine echte Alternative.

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E-Autos sind praktisch immer besser als Verbrenner mit E-Fuels

Der E-Fuel-Kompromiss und die vorige Blockade des Verbrenner-Verbots in der EU stoßen längst nicht überall auf Gegenliebe. Durchgesetzt hat sich die Ampel – und innerhalb die FDP – trotzdem. Was aber bringt es überhaupt, dass Verbrenner nun auch nach 2035 noch neu zugelassen werden dürfen, wenn sie ausschließlich mit E-Fuels fahren?

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Betrachtet man die CO₂-Emissionen der Antriebsarten, nicht viel. Denn synthetische E-Fuels haben gegen E-Autos nur in einem – wohl äußert seltenen – Fall eine Chance: Wenn sie ausschließlich mit Strom aus vollständig erneuerbaren Quellen hergestellt werden.

Der Vergleich zeigt: E-Fuels müssen mit 100-prozentig grünem Strom gewonnen werden – sonst haben sie keine Chance gegen E-Autos. (© Statista)
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Auf Grundlage der Untersuchungen der Nicht-Regierungs-Organisation Transport & Environment zeigt Statista auf, wie schlecht E-Fuels in der CO₂-Bilanz abschneiden: Ein Kleinwagen der 2030 nur E-Fuels tankt, die außerdem nur mit Strom aus regenerativen Quellen wie Solar- oder Windenergie hergestellt wurden, käme auf einen CO₂-Ausstoß von durchschnittlich 35 g/km. In diesem Fall – und nur in diesem – würde der E-Fuel-Verbrenner besser dastehen als ein vergleichbares E-Auto mit 46 g CO₂/km. So weit die guten Nachrichten.

Kaum besser als Diesel: E-Fuels erweisen der CO₂-Bilanz einen Bärendienst

Ein realistischerer Blick auf die Lage bis 2030, kommt zu dem Ergebnis, dass E-Fuels kaum eine bessere CO₂-Bilanz aufweisen als Diesel und Benzin. Mit 85 Prozent oder 100 Prozent grünen E-Fuels betriebene Verbrenner kommen demnach auf einen happigen CO₂-Ausstoß von 195 beziehungsweise 200 g CO₂/km.

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Diesel und Benzin kommen im Vergleich auf 201 g beziehungsweise 211 g CO₂/km. Die künstlichen Kraftstoffe werden bis 2030 also nur minimal besser als ihre fossilen Vorbilder abschneiden – ein echtes Armutszeugnis.

Auch beim Preisvergleich zwischen E-Autos und Verbrenner spielt die Art der Energie eine Rolle:

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Zur Klärung: Sowohl Verbrenner mit synthetischen E-Fuels als auch Elektroautos stoßen während der Fahrt kein CO₂ aus. Bei reinen Elektroautos kommt jedoch in der Produktion ein großer CO₂-Fußabdruck zusammen, der auf den Kilometerdurchschnitt immer noch eine relative CO₂-Belastung pro Kilometer bedeutet.

Auch bei der Herstellung von E-Fuels fallen CO₂-Emissionen an, selbst wenn diese mit 100-prozentigem Grünstrom erzeugt werden. Das allerdings dürfte auch in Zukunft nur unter seltenen Idealvoraussetzungen stattfinden. Beim Vergleich geht Statista von 225.000 gefahrenen Kilometern über 15 Jahre aus. Den Emissionswerten von E-Autos liegt der EU27-Durchschnitt für Herstellung und Ladung zugrunde.

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