Nach 27 Jahren ist endgültig Schluss: Der einst extrem populäre Messenger ICQ verschwindet für immer. Schon seit einigen Jahren nicht mehr relevant, wird er vielen Nutzern als echter Pionier des Instant Messaging in Erinnerung bleiben.
ICQ: Kult-Messenger verschwindet endgültig
Am 26. Juni 2024 wird der Stecker gezogen: Der Instant-Messaging-Dienst ICQ, der Ende der 90er- und Anfang der 2000er-Jahre Kultstatus erreichte, wird endgültig abgeschaltet. Als Wegbereiter eroberte „I seek you“ ab 1996 Millionen von Computern weltweit und wurde zwei Jahre später für mehr als 400 Millionen US-Dollar von AOL übernommen.
2010 wechselte ICQ erneut den Besitzer und ging an ein russisches Unternehmen, das auch das soziale Netzwerk VK betreibt (Quelle: ICQ). Dieses empfiehlt nun den Umstieg auf den VK Messenger, der stark an WhatsApp erinnert. Im Jahr 2022 soll ICQ in der Version 10.0 als „ICQ New“ noch 11 Millionen monatliche Nutzer gehabt haben.
Zu seinen besten Zeiten soll ICQ auf über 100 Millionen aktive Nutzer gekommen sein. Die typischen Geräusche des Messengers, wie das „Uh-oh!“ beim Eintreffen einer neuen Nachricht, gehören wohl zu den bekanntesten Soundeffekten einer Generation, die Mitte bis Ende der 1990er Jahre erstmals online ging. Nicht wenige haben noch heute ihre ICQ-Nummer im Kopf.
Es muss nicht immer WhatsApp sein:
ICQ als Synonym für Online-Chat
ICQ bot eine einfache und direkte Art der Online-Kommunikation, die damals ihresgleichen suchte. Das Programm war benutzerfreundlich gestaltet und leicht zu bedienen. Neben Textchats war auch Filesharing erlaubt. Nutzer konnten sich Dateien beliebiger Größe zuschicken, sofern ihre (damals oft recht langsame) Internetverbindung dies zuließ.
Spätestens mit dem Aufkommen der Smartphones und der damit verbundenen neuen Generation von Apps verlor ICQ an Boden. Der Pionier konnte mit den modernen Messengern nicht mehr mithalten.