Für PC-Spieler führt an Steam kaum noch ein Weg vorbei. Eine Aktivistin aus Großbritannien sieht das als Problem und zieht vor Gericht. Die Steam-Dominanz könnte laut ihrer Klage dazu führen, dass Gamer mehr Geld für Spiele zahlen müssen.
Anwaltskanzlei aus London knüpft sich Steam vor
Steam-Betreiber Valve muss sich auf Ärger einstellen. Vicki Shotbolt, Aktivistin für digitale Rechte, verklagt den Publisher auf 656 Millionen Pfund (etwa 777 Millionen Euro). Sie argumentiert, dass die dominante Position von Valve auf dem Markt der PC-Spiele in Großbritannien gegen das UK-Wettbewerbsrecht verstößt. Weiterhin fordert sie Entschädigungen für bis zu 14 Millionen Menschen im Vereinigten Königreich, die aufgrund der Steam-Dominanz mehr für PC-Spiele zahlen müssten.
Auf der dazugehörigen Website werden Valve drei rechtswidrige Handlungen vorgeworfen:
- Preisparitätsklauseln: Wir behaupten, dass Valve Preisparitätsklauseln auferlegt, die Entwickler daran hindern, bessere Preise für PC-Spiele auf konkurrierenden Plattformen anzubieten, wodurch Wahlmöglichkeiten eingeschränkt und der Wettbewerb beeinträchtigt wird.
- Kopplung: Wir sagen, dass die von der Valve auferlegten Beschränkungen, die bedeuten, dass Zusatzinhalte für Spiele auch über Steam erworben werden müssen, den Wettbewerb auf dem Markt einschränken.
- Überhöhte Preise: Wir argumentieren, dass Valve eine überhöhte Provision von bis zu 30 Prozent verlangt hat, was zu überhöhten Preisen auf der Steam-Plattform führte.
Shotbolt wird von der Anwaltskanzlei Milberg London LLP unterstützt, die mit Klagen gegen die Videospielindustrie bereits Erfahrungen hat. 2022 hat sie eine ganz ähnliche Beschwerde gegen Sony gestartet. Auch dort war die Provision von 30 Prozent im PlayStation-Store eine der zentralen Beschwerden.
Bei diesen Steam-Spielen zahlt ihr garantiert nicht zu viel:
Klage gegen Steam: Entscheidung noch sehr weit entfernt
Die Klage gegen Sony läuft noch heute und auch diesmal solltet ihr so schnell keine Entscheidung erwarten. Auf der Website wird damit gerechnet, dass es mehrere Jahre dauern wird, bis ein Konflikt dieser Größenordnung beigelegt wird.
Ist Shotbolt erfolgreich, könnte jedem Gamer im Vereinigten Königreich, der seit dem Juni 2018 ein PC-Spiel gekauft hat, zwischen 22 und 44 Pfund (zwischen 26 und 52 Euro) erhalten. Davor könnte es allerdings zu einer Einigung zischen Valve und der Aktivistin für digitale Rechte kommen.