Auf dem Launch-Event in München hat Huawei nicht nur die neue Mate-30-Serie vorgestellt, sondern auch weitere Details über die Huawei Mobile Services (HMS) verraten und einen eigenen digitalen Assistant vorgestellt. Beide Dienste dürften Huaweis Alternative zu den Google Play Services und den Google Assistant sein.
Noch immer steht Huawei auf der sogenannten „schwarzen Liste“, auf die US-Präsident Donald Trump das chinesische Unternehmen Ende Mai 2019 gesetzt hat. US-Unternehmen wie Google ist es dadurch untersagt, Geschäfte mit Huawei zu machen. Damit sind neue Smartphones des Herstellers vom Zugang zum Google Play Store und anderen Google-Diensten ausgesperrt – auch die neue Mate-30-Serie, die Huawei jetzt in München vorgestellt hat. Wohl nicht ganz zufällig hatte der Konzern zum Launch der neuen Smartphone-Serie seine Alternativen zum Play Store und zum Google Assistant im Gepäck.
Huaweis Alternative zum Google Play Store und den Google-Diensten
Den Anfang machen die Huawei Mobile Services (HMS), die das Unternehmen bereits bei seiner eigenen Entwicklerkonferenz im August vorgestellt hatte. Damit habe man laut Huawei ein „umfassendes Ökosystem“ geschaffen, das „verschiedene Premium-Dienste umfasst“ und für Kunden bestmöglichen Komfort bieten soll. Hier führt der Hersteller 51 neue Services ein, die die im August vorgestellten 14 HMS-Core-Funktionen erweitern sollen. 45.000 Apps sollen bereits im HMS-Core integriert sein.
Die App-Gallery von Huawei zählt laut eigenen Angaben über 390 Millionen Nutzer monatlich. Zugriff auf über 11.000 Apps bietet der Service, die Downloadzahlen liegen bei 180 Milliarden pro Jahr.
Huawei stellt eigenen digitalen Assistant vor
Darüber hinaus hat der Konzern auch den Huawei Assistant vorgestellt – ein digitaler Helfer, der insgesamt vier Kernfunktionen besitzt: einen Newsfeed, der dem Nutzer basierend auf seinem Interesse interessante Nachrichten vorschlägt. Auch eine universelle Suche, die etwa Apps, E-Mails oder Kalendereinträge durchsucht. Über den Sofortzugriff haben Nutzer einen schnellen Zugriff auf ihre Lieblingsdienste und können diese auch auf dem Startbildschirm anpinnen. Hier soll außerdem die Huawei-KI die Nutzervorlieben lernen und mit der Zeit die passenden Services empfehlen. Zu guter Letzt gibt es nur SmarterCare, das ebenfalls auf künstliche Intelligenz basiert und dafür sorgen soll, dass sich Benachrichtigungen und Erinnerungen dem Nutzer anpassen.
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Huawei will eigenes Ökosystem schaffen
Dass Huawei seine eigenen Dienste so in den Mittelpunkt stellt, ist nachvollziehbar. Die US-Sanktionen haben den Konzern getroffen und stellen die Zukunft von Huawei als Handyhersteller in Europa infrage. Mit dem Huawei Mobile Services, der App-Gallery und dem Huawei Assistant versucht der Konzern, Alternativen zu den Google Play Diensten, dem Google Play Store und – zumindest in einem ersten Schritt – den Google Assistant zu schaffen und ein eigenes Ökosystem auf die Beine zu stellen, das auch für Entwickler attraktiv ist. Ob Huawei das schafft, dürfte zu den interessantesten Fragen der kommenden Jahre werden.