Animal Crossing: New Horizons ist eingeschlagen wie der Baseballschläger eines Achtjährigen in eine Einhorn-Piñata. So sehr sich Switch-Spieler auch über die süßen Innereien gefreut haben, so gibt es noch viel Potenzial für Nintendo das nächste Spiel besser zu machen. Wir fassen zusammen, was Nintendo nun bei der Entwicklung des Nachfolgers berücksichtigen sollte.
Animal Crossing: New Horizons – ein Erfolgshit, den Nintendo überbieten muss
Seit Herbst 2021 hat die Animal-Crossing-Community nichts mehr von Nintendo gehört. Seit dem letzten großen Update samt DLC ist es still um den Überraschungshit aus dem Jahr 2020 geworden.
Dass Nintendo mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits am Nachfolger zu Animal Crossing: New Horizons arbeitet, ist Fans der Reihe klar. Vor allem mit Blick auf die Verkaufszahlen ergibt das Sinn: Über 42,2 Millionen Mal hat sich das Simulationsspiel verkauft.
Damit holt sich Animal Crossing: New Horizons Silber auf dem Treppchen der meistverkauften Switch-Spiele und reiht sich hinter Mario Kart 8 Deluxe (53,8 Millionen verkaufte Einheiten) und vor Super Smash Bros. Ultimate (31,1 Millionen verkaufte Einheiten) ein. (Quelle: Nintendo)
So gut sich das Spiel auch verkauft hat, so gibt es noch einige Kritikpunkte, die Nintendo beim Nachfolger berücksichtigen sollte, wenn es nach der Community – und nach uns – geht.
Bewohner mit mehr Persönlichkeit
Die Tiere, mit denen ihr in eurer Nachbarschaft zusammenlebt, machen in Animal Crossing eine Menge aus. Nicht umsonst kam es in Spitzenzeiten zu horrend hohen Preisen für beliebte Bewohner, wofür Ingame-Währung, zum Teil aber auch Echtgeld verlangt wurde.
Leider sind die Bewohner in Animal Crossing: New Horizons mehr Accessoire als Lebewesen, die sich echt und nahbar anfühlen. Während Spielende in früheren Ablegern der Reihe stundenlang mit ihnen quatschen konnten, ohne dass sich Dialoge schnell wiederholt haben, hatten viele in New Horizons schnell keine Lust mehr, sich das immergleiche Gelaber der Tierchen anzuhören.
Da hilft es auch nicht im Geringsten, dass es keine wirklich gemeinen oder hochnäsigen Bewohner mehr gibt – oder einfach welche mit Persönlichkeit. Noch heute kursieren online legendäre Sätze aus Spielen wie Wild World, in denen die Bewohner besonders fies zum Spieler sind oder tiefsinnige Gedanken über das Leben und das Sein zum Besten geben. In New Horizons gibt es so etwas kaum noch.
Kein Wunder, dass Spieler also mittlerweile nur noch auf das Aussehen ihrer Bewohner achten – mehr haben die Tierchen auch kaum noch zu bieten. Das sollte Nintendo auf jeden Fall ausbessern.
Das Insel-Problem
Ein großer Kritikpunkt an Animal Crossing: New Horizons ist, dass man nur eine Insel pro Konsole haben kann. Jedes andere Switch-Spiel erlaubt zumindest einen Speicherstand pro Nutzer. Für New Horizons braucht ihr jedoch gleich eine zweite Switch, wenn ihr eine zweite Insel anfangen wollt.
Bei früheren Ablegern der Reihe brauchtet ihr eine zweite Kopie des Spiels um eine neue Insel zu starten. Auch nicht ideal, aber erneut 40 Euro zu zahlen ist immer noch besser als über 300 Euro zu zahlen für eine zweite Insel.
Mehr Spielspaß mit Freunden
In der Pandemie war Animal Crossing: New Horizons ein Retter in der Not. Freunde, die man nicht mehr physisch treffen konnte, konnte man zumindest in Animal Crossing sehen und ihnen – ja was eigentlich, die eigene Insel zeigen?
Obwohl New Horizons einen Online-Multiplayer-Modus bietet, gibt es leider nicht viel zu tun. Die Community ist selbst kreativ geworden und hat stundenlang damit zugebracht, Game-Shows und Slalomrennen für andere vorzubereiten.
Das ist zwar cool, aber noch schöner wäre es doch, wenn Nintendo selbst ein paar Aktivitäten einbauen würde. Im 3DS-Spiel Animal Crossing: New Leaf konnten Freunde sich zum Beispiel treffen und gemeinsam auf eine besondere Insel fahren, auf der es seltene Tiere zu fangen und Minispiele zu spielen gibt.
Dass der Switch-Nachfolger nichts mehr von dem anzubieten hatte, ist eine große Enttäuschung, die hoffentlich beim nächsten Ableger wiedergutgemacht wird.
Mehr Inhalte
Allgemein fehlte New Horizons von Anfang an so einiges, was in anderen Spielen von vornherein enthalten war. Dienstleistungen wie das Umgestalten von Möbeln sowie das Café wurden dem Spiel mit dem letzten Update hinzugefügt – über eineinhalb Jahre nach Release des Spiels. In New Leaf waren diese schon zu Beginn enthalten.
Andere Dinge, wie weitere Upgrades für Nooks Laden, samt Luxus-Geschäft, blieben aus. Im nächsten Spiel dürfen diese Dinge also gerne wieder zu Beginn des Spiels enthalten sein. Dann fühlt sich das Spiel zu Beginn auch nicht so unfertig an – zumindest für Langzeitfans.
Was das riesige Update 2.0 ins Spiel gebracht hat, sehr ihr im folgenden Video:
Wann erscheint das nächste Animal Crossing?
Bis zum Release von einem neuen Animal Crossing dauert es aber wahrscheinlich noch ein paar Jahre. Immerhin betrug der Release-Abstand zwischen New Leaf und New Horizons knapp acht Jahre. Dieser Rechnung nach müssen wir uns noch bis 2028 gedulden. Es ist aber auch denkbar, dass Nintendo auf New Horizons aufbaut, sollte Nintendos nächste Konsole lediglich eine verbesserte Variante der Switch sein.
Denn so viel ist klar: Ein neues Animal Crossing wird erst mit der nächsten Konsole erscheinen. Bleibt abzuwarten, wann dies passieren wird.