Nach dem Entzug der Android-Lizenz soll Huawei an einer Alternative zu Googles mobilem Betriebssystem arbeiten. Ein Antrag beim europäischen Patentamt könnte jetzt den Namen der Eigenkreation verraten haben, die in Zukunft auf den Smartphones und Tablets des chinesischen Herstellers laufen könnte. Unterdessen hat ein weiterer wichtiger US-Konzern die Geschäftsbeziehungen zu Huawei beendet.
Dass Huawei für den Notfall eine Android-Alternative in der Hinterhand hat, ist bereits seit geraumer Zeit. Nach den US-Sanktionen und dem darauffolgenden Entzug der Android-Lizenz durch Google sind vergangene Woche weitere Informationen zum System bekanntgeworden. Es soll sich mit Android-Apps verstehen, in Smartphones, IoT-Geräten und sogar Autos zum Einsatz kommen und bis zu 60 Prozent schneller als Android sein. Was bislang noch fehlte, war ein Name – bis jetzt.
Android-Alternative: Huawei reicht Markenschutzanträge ein
Beim europäischen Patentamt (EUIPO) soll Huawei gleich mehrere Anträge für Markennamen eingereicht haben, berichtet Android Headlines. Die Anträge datieren auf den 24. Mai 2019, also nur wenige Tage nach dem Google Huawei die Android-Lizenz entzogen hat. Die Bezeichnungen in den Markenschutzanträgen lauten „Huawei Ark OS“, „Huawei Ark“, „Ark“ sowie „Ark OS.“ Zwar sind derartige Anträge noch kein Garant dafür, dass Huawei tatsächlich die dort aufgeführten Namen verwenden wird. Allerdings dürfte etwa „Ark OS“ im Westen eher aufgenommen werden als die Bezeichnung „HongMeng OS“, unter der das Huawei-System bisher kolportiert wurde.
Alles Wichtige zur Causa Huawei:
Kein Windows für Huawei-Notebooks: Microsoft beendet die Geschäftsbeziehungen
Unterdessen hat mit Microsoft ein weiterer wichtiger US-Konzern die Konsequenzen aus den US-Sanktionen gegen Huawei gezogen und die Geschäftsbeziehungen mit dem Unternehmen beendet. Das berichtet die South China Morning Post. Damit steht auch die Zukunft von Huaweis noch junger Notebook-Sparte in Frage. Bereits verkaufte Windows-Notebooks sollen davon aber nicht beeinträchtigt werden, heißt es. Hier werde Microsoft weiter Funktions- und Sicherheitsupdates anbieten.
Immerhin: „Das bedeutet nicht, dass Microsoft nicht mehr mit Huawei zusammenarbeitet. Die Einstellung der Geschäftsbeziehungen zwischen beiden Unternehmen könnte nur temporär sein“, wird eine Person zitiert, die mit der Materie vertraut sein soll. Sollte Huawei also Teil eines Handels-Deals zwischen der Trump-geführten US-Regierung und China werden, dürften auch die MateBooks des Herstellers wieder zügig Zugriff auf Windows erhalten.