Die jüngste Verbesserung für Streaming-Dienste kommt aus Deutschland: Forscher des Fraunhofer-Instituts haben eine Software entwickelt, die das Angebot von Netflix auf ein neues Level heben soll. Und davon haben alle Nutzer etwas.
Unterwegs streamen ohne Qualitätsverlust – ein Traum vieler Fans von Netflix, Amazon Prime Video, Disney+ und Co. Für einige von ihnen rückt dieser jetzt in greifbare Nähe, denn Netflix hat sich Zugriff auf eine neue Software gesichert. Damit soll beim Streamen der optimale Ton rausgeholt werden können, unabhängig vom Endgerät oder der unterwegs verfügbaren Internetgeschwindigkeit.
Neue Software verbessert Netflix Audio-Qualität
Wie das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) verkündet, seien deutsche Forscher federführend an der Entwicklung des neuen „xHE-AAC-Audiocodecs“ beteiligt gewesen, der eben das möglich mache: „MPEG-D DRC Loudness und Dynamic Range Control“ ist der etwas sperrige Name der neuen Funktion. Damit sollen „inhalts- und endgerätspezifische Metadaten“ in den Audio-Bitstream eingebettet werden. Laut IIS sollen damit unabhängig vom Wiedergabegerät Lautstärke und Dynamikbereich so übertragen werden, wie sie in der Produktion angelegt sind. Die Software wäre damit kein Nischenprodukt, sondern Netflix könnte mit der Lizenz bestenfalls das Streaming-Erlebnis für alle Kunden verbessern.
Wer jetzt fürchtet, zusätzliche Daten würden das Streaming-Erlebnis eher behindern, kann laut den Entwicklern aufatmen. Man habe auch die Codier-Effizienz erhöht. Das soll trotz schlechter Verbindung für gute Ergebnisse sorgen. Laut des Leiters des Fraunhofer IIS, Bernhard Grill, sei der Codec von Beginn an speziell darauf ausgelegt worden. Bei hoher Bitrate könne man sogar „für die menschliche Wahrnehmung verlustfreie Audioqualität“ erreichen.
So streamt ihr Netflix mit Freunden – auch ohne direkten Kontakt:
Video oder Audio – was ist Netflix wichtiger?
Ob diese Versprechen gehalten werden, kann jeder Netflix-User selbst testen. Dazu einfach in der Mitte der nächsten Folge mal von Zuhause in die Nähe des nächsten Funklochs fahren und dort weiterschauen. Zumindest beim Ton sollte das kaum einen Unterschied mehr machen. Spannend bleibt, ob vergleichbares auch bei der Bildqualität gelingen kann. Denn obwohl inzwischen das Video abgestellt und nur die Tonspur gestreamt werden kann, ist doch das Visuelle immer noch der Kern des Netflix-Geschäfts.