Normalerweise spielt Geld keine Rolle bei Netflix, da blättern die verantwortlichen Manager auch schon mal dreistellige Millionenbeträge für nur einen einzigen Film hin. Doch jetzt ist Schluss und der Streaming-Anbieter zieht beim neuesten Projekt konsequent die Reißleine.
Netflix lässt sich Filme mit hochkarätiger Besetzung schon mal was kosten. So kostete „The Gray Man“ mit Ryan Gosling und Chris Evans circa 200 Millionen US-Dollar. Nicht viel weniger musste der Streaming-Anbieter für Ryan Reynolds, Dwayne „The Rock“ Johnson und Gal Gadot in „Red Notice“ zahlen.
Netflix zieht den Stecker: Teuerste Komödie wird nicht finanziert
Doch bei 150 Millionen US-Dollar für Scarlett Johansson, Penélope Cruz, Michael Fassbender und Owen Wilson in einer romantischen Komödie ist das Fass voll. Der Film mit dem bisherigen Titel „Paris Paramount“ sollte von der fürs Genre bekannten US-amerikanischen Filmemacherin Nancy Meyers verwirklicht werden. Die hatte zuletzt Robert De Niro und Anne Hathaway in „Man lernt nie aus“ vor der Kamera (aktuell bei RTL+ ansehen).
Doch dazu kommt es nicht mehr, zumindest nicht bei Netflix. Der Streaming-Anbieter wollte Berichten nach nämlich nicht mehr als 130 Millionen US-Dollar zahlen, 150 Millionen waren jetzt eindeutig zu viel (Quelle: Variety).
Der letzte Film von Nancy Meyers aus dem Jahr 2015:
Der aktuelle Fall beweist, dass auch Netflix nicht mehr wahllos Geld ausgeben kann oder will. Man muss haushalten und die Erfolgschancen eines Filmes genau analysieren – eine ziemliche Kehrtwende. Doch warum sind Netflix-Produktionen eigentlich zuletzt so teuer? Eine Komödie für 150 Millionen US-Dollar ist doch der reine Wahnsinn, oder?
Zunächst kosten die Schauspieler aus der ersten Reihe so viel. Die wollen aber noch mehr, denn Umsatzbeteiligungen wie bei klassischen Kinofilmen, die später auch in der Zweit- und Drittverwertung landen, gibt es bei Netflix nicht. Ergo: Die „Aufwandsentschädigung“ muss per se höher ausfallen.
Wer schlägt jetzt zu?
Übrigens: Auch wenn Netflix den jüngsten Film von Nancy Meyers nicht finanzieren wird, so gibt es doch Hoffnung, dass „Paris Paramount“ dennoch entsteht. So schreibt Variety: „Aber weinen Sie noch nicht in Ihren Kaschmirpulli: Quellen, die mit dem Projekt vertraut sind, sagen, dass die Filmemacher andere Optionen für die Realisierung des Films prüfen.“
Meint, man geht mit dem Film „shoppen“ und wird ihn anderen Studios und Streaming-Anbietern vorstellen. Wer weiß, vielleicht greifen ja Apple TV+ oder auch Amazon Prime Video zu. Die sicherten sich in der Vergangenheit schon oft derartige Projekte, die eine neue Heimat brauchten.