Es ist noch nicht lang her, da hat Netflix für seine Kunden die Abo-Preise angezogen. Jetzt wurde bekannt, dass das noch nicht das Ende der Fahnenstange sein könnte. Es gibt für den Konzern einen Grund, mehr Geld zu verlangen.
Schwach auf der Brust: Netflix wächst nicht mehr so stark
Trotz Kursrutsch, weil die Aktionäre wohl noch bessere Zahlen erwartet hatten, kann Netflix sich über das Geschäft nicht beklagen. Rund 4 Mio. neue Abo-Kunden hat man im ersten Quartal 2021 für sich gewinnen können – ein ordentliches Plus, aber geringer als anvisiert wurde. Das geht aus einer Mitteilung an Aktionäre von Netflix hervor.
Auf eines legt Netflix dabei besonderen Wert: Die Rate der Abwanderung – also des Kundenverlusts zugunsten von Konkurrenzanbietern – habe im Vorjahresvergleich abgenommen, was man mit dem verbesserten Service verbindet. Die Rechnung dabei ist einfach: Ein gutes Angebot sorgt dafür, dass Kundinnen und Kunden, die einmal ein Netflix-Abo erworben haben, auch bei Netflix bleiben.
Besseres Angebot gegen mehr Geld: Netflix‘ Strategie
Daraus zieht der Konzern einen Schluss, der alle Kunden aufhorchen lassen sollte: „Wir sehen außerdem, wie sehr die Mitglieder Netflix schätzen (…). Das zeigt uns, dass wir, während wir den Dienst verbessern, etwas mehr verlangen können.“ Netflix interpretiert den eigenen Erfolgskurs also als Zeichen dafür, dass Kunden auch in Zukunft bereit sein werden, mehr zu zahlen. Von offizieller Seite wurde aktuell keine Preiserhöhung bekannt gegeben, die letzte ist auch noch nicht lang her. Die Strategie von Netflix scheint aber genau in diese Richtung zu gehen.
Neu bei Netflix im April:
Vor allem will man sich durch neue Inhalte verbessern, darunter die neuen Staffeln von „Sex Education“ und „The Witcher“. Aber auch im Film-Segment soll unter anderem „Red Notice“ dafür sorgen, dass die Kunden bei der Stange bleiben und sich dann gegebenenfalls auf höhere Monatsbeiträge einlassen. Ein Datum dafür ist nicht bekannt, dass es weitere Preiserhöhungen geben wird, ist aber sehr wahrscheinlich.
Mit diesem Vorgehen ist Netflix nicht allein. Auch Disney+ hatte zuletzt die Preise fürs Streaming angehoben und verlangt zudem Extrakosten für einen Premium-Zugang zu Filmen wie Cruella und Black Widow.