Nachdem es für Streaming-Anbieter wie Netflix lange Zeit gut lief, wenden sich immer mehr Kunden von Bezahldiensten ab. Statt mehr als 50 Euro im Monat für die wichtigsten Angebote zu zahlen, schauen Nutzer verstärkt bei illegalen Portalen vorbei. Hier sind die Zugriffszahlen in letzter Zeit deutlich gestiegen.
Die Zeiten, in denen Netflix der einzige große Streaming-Anbieter für Filme und Serien war, sind schon länger vorbei. Nachdem sich Amazon Prime Video und Disney+ neben Hulu und Apple TV+ und vielen weiteren breit gemacht haben, hat Netflix sein Alleinstellungsmerkmal verloren. Wer als Kunde heute alles sehen will, der wird deutlich zur Kasse gebeten. Monatliche Kosten von mehr als 50 Euro haben sich hier etabliert.
Illegales Streaming: Zugriffszahlen stark gestiegen
Die Fragmentierung der Streaming-Inhalte führt neuen Zahlen zufolge dazu, dass sich Nutzer verstärkt bei der illegalen Konkurrenz umschauen. Hier sind die Zahlen im Jahr 2020 teils deutlich gestiegen. Einer Untersuchung des britischen Portals Muso zufolge sind die Zugriffe aus Deutschland im vergangenen Jahr um 36 Prozent gewachsen.
Noch deutlicher zeigt sich der Anstieg in anderen europäischen Ländern. In Spanien konnten illegale Streaming-Anbieter einen Zuwachs von 50 Prozent verzeichnen, während es in Italien sogar 66 Prozent sind. Besonders beliebt ist hier die Star-Wars-Serie The Mandalorian, gefolgt von Game of Thrones.
Was bieten die einzelnen Streaming-Anbieter? Die Antwort gibt es hier:
Streaming-Dienste: Fragmentierung wird stärker
In Zukunft ist damit zu rechnen, dass sich der Markt weiter aufteilt. Disney hat mit Disney+ bereits gezeigt, dass auch die Filmstudios eigene Portale aufziehen und so Nutzer anlocken können. Andere Hollywood-Studios folgen bereits, was wiederum Auswirkungen auf die etablierten Anbieter hat, die entsprechende Inhalte früher oder später wohl aus dem Katalog nehmen müssen.
Stehen Filme oder Serien nur exklusiv bei einem einzigen Anbieter bereit, dann dürften die Zugriffszahlen von illegalen Portalen auch künftig weiter steigen. Denn Zuschauer müssen sich überlegen, ob ein Abo bei einem Anbieter sich für nur ein oder zwei exklusive Filme oder Serien wirklich lohnt.