Noch bis einschließlich 6. April benehmen sich viele Menschen gegenwärtig etwas eigenartig. Sie trinken nicht, sie rauchen nicht, verzichten auf Fleisch, Süßigkeiten sind tabu, … es ist Fastenzeit. Warum nicht in dieser Zeit auch auf Streaming-Dienste wie Netflix und ähnliche Services verzichten? In meiner Wochenend-Kolumne auf GIGA verrate ich euch, was hinter dieser persönlichen Empfehlung steckt.
Gesund leben ist derzeit besonders angesagt. Religiös müsst ihr hierfür nicht sein. Auch wer nämlich kein Mitglied der Kirche ist, der nutzt dennoch die Gelegenheit zur Entschlackung. Alkohol, Nikotin und fleischliche Gelüste werden in der Fastenzeit abgestellt. Die Idee: Durch Verzicht dem Körper etwas Gutes tun. Doch was ist eigentlich mit unserem Geist?
Netflix, Disney+ und Co: Fastenzeit für Streaming-Dienste?
Meiner Meinung nach verdient auch der Geist genügend Ruhe und Achtsamkeit. Minütlich wird der mit Informationen bombardiert und unter Druck gesetzt. Selbst Unterhaltung, eigentlich zur Entspannung gedacht, mutiert da zum Hochleistungssport. Hast du schon diese eine tolle Serie auf Netflix gesehen? Schau dir in jedem Fall diesen krassen Film auf Disney+ an. Und dann auch noch drüben bei Amazon Prime Video, diese eine Kultserie fliegt in 8 Tagen raus, schau jetzt noch mal unbedingt vorher rein.
Schon die Auswahl an Streaming-Diensten überfordert:
Ich selbst bin da nicht ganz unschuldig, bin ich doch ein Teil dieser „Drückerkolonne“ und schreibe mehrmals täglich derartige Artikel und gebe entsprechende Streaming-Tipps. Alles gut gemeint, schließlich möchte niemand gerne gute Unterhaltung verpassen.
Und doch sollte es Zeiten geben, da gehört der Fernseher abgeschaltet und Streaming-Abos wenn möglich vielleicht gleich zeitweise gekündigt. Eine Zeit der geistigen Entgiftung – „Digital Detox“, ein gern genutztes Schlagwort. Bei der Gelegenheit kann man dann gleich noch seinen Smartphone-Gebrauch reduzieren und mal wieder ein Buch hervorholen, oder?
Meine Gedanken zum Wochenende: Die Kolumne möchte Denkanstöße liefern und den „News-Schwall“ der Woche zum Ende hin reflektieren. Eine kleine Auswahl der bisherigen Artikel der Kolumne:
Was am Ende übrig bleibt: Ein guter Grund zum Abschalten
Ja, genau, warum solltet ihr über eine solche geistige Detoxikation nachdenken? Mal abgesehen von der geistigen Gesundheit liefere ich euch einen handfesten und weiteren eigennützigen Grund. Die Streaming-Dienste, allen voran Netflix, fluten uns nahezu täglich mit neuen Serien und Filmen. Vieles davon ist jedoch eher schlecht, maximal Mittelmaß. Am Ende bleiben von qualitativ guten Inhalten nur wenige übrig. Wer da mal ein, zwei Monate abschaltet, kann nach seiner „digitalen Fastenzeit“ besser filtern.
Ihr kommt nämlich gar nicht erst in Versuchung und schaut euch all die mittelmäßigen Serien und Filme an. Stattdessen konzentriert ihr euch auf die wenigen Perlen, die noch übrig bleiben. Finden tut ihr die beispielsweise per JustWatch oder mit einem Chromecast-Add-on, welches ich bereits vorstellte.
Nur um es noch mal klarzustellen: All dies ist nur eine reine Empfehlung oder zumindest ein Gedanke, über den es sich mal nachzudenken lohnt. Ihr könnt und dürft natürlich auch in der Fastenzeit Netflix und Co. nutzen. Vorschreiben will ich euch nichts in dieser Kolumne, jedoch eure Gedanken anregen. Schönen Sonntag noch.