Streaming-Dienste wie Disney+ und Netflix haben es nicht mehr so leicht, die Kunden von sich zu überzeugen. Die Konkurrenz untereinander wird immer härter und neue Anbieter wollen auch mitmischen. Wer da noch überzeugen will, muss die richtigen Mittel wählen. Doch das gelingt nicht allen.
Zu teuer: Diesen Streaming-Dienst kündigen Deutsche zuerst
Netflix verärgert manche Kunden mit den Plänen in Zukunft Werbung zu schalten. Wenn man einer anderen Argumentationen folgt, könnte das aber genau der richtige Schritt sein. Denn es gibt noch ein Problem, das bei Streaming-Kunden offenbar viel schwerer liegt: der Preis.
Ist der zu hoch, würden viele Abonnenten die Reißleine ziehen. Das hat eine Untersuchung des Unternehmensberaters Simon-Kucher & Partners ergeben. Demnach sind zu hohe Preise mit 40 Prozent der Hauptgrund der Kunden in Deutschland, ein bestehendes Streaming-Abo zu kündigen.
Entsprechend übel sieht auch gerade für die teuren Anbieter aus: DAZN hat die meisten kündigungswilligen Abonnenten. Fast die Hälfte (45 Prozent) könnten ihr Abo beenden. Der Sport-Streaming-Dienst hatte Anfang des Jahres massiv die Preise angehoben, die ab Ende Juli auch für Bestandskunden gelten werden. Hoch ist das Abwanderungsrisiko auch bei WOW (25 Prozent) – früher Sky Ticket – und Joyn (24 Prozent).
Aber auch für die anderen Streaming-Dienste dürfte es keine leichte Zeit werden: Der Umfrage zufolge werden 24 Prozent der Kunden mindestens ein Streaming-Abo kündigen. Für die Umfrage wurden zwischen April und Mai 2022 1.026 Streaming-Kunden in Deutschland befragt, weltweit waren es 10.500 (Quelle: Simon-Kucher & Partners).
Unser Streaming-Check hilft euch, den passenden Streaming-Dienst zu finden:
Gut für Netflix und Disney+: Kunden lassen sich Werbung gefallen
Die Sache hat für Streaming-Dienste auch ein Gutes: Denn eine große Mehrheit der Netflix-Kunden sehe in Werbung keinen Grund, ihr Netflix-Abo loszuwerden. Für den Anbieter ein Zeichen, dass der Strategie-Schwenk hin zum Werbe-Modell wohl trotz aller Kritik funktionieren dürfte.
Doch es gibt eben auch gegenteilige Stimmen: Eine andere Studie hat ergeben, dass 66 Prozent keine Werbung beim Streaming-Dienst ihrer Wahl hinnehmen würden – selbst wenn sie dann weniger zahlen müssten.