Bisher kannte das Wachstum bei Netflix keine Grenzen, doch jetzt kämpft man sogar mit einem ernstzunehmenden Kundenschwund. Dies erfordert einen drastischen Schritt. Deshalb wird beim Streaming-Anbieter nun der Rotstift gezückt und es gibt erste Opfer der aktuellen Entwicklung.
Netflix muss jetzt schon Kündigungen aussprechen
Die jüngste Entwicklung bei Netflix hat erste Konsequenzen und die trifft nicht die Kundinnen oder Kunden, sondern die eigenen Angestellten. 150 von ihnen müssen jetzt gehen und werden entlassen, die meisten von ihnen in den USA. Dies entspricht immerhin 2 Prozent aller US-Mitarbeiter. Doch damit nicht genug, nicht nur diese Festangestellten verlieren ihre Jobs. Etwa 70 Teilzeitstellen im Animationsstudio von Netflix sind gleichfalls betroffen (Quelle: Variety).
Gestrichen wurden wohl deshalb auch gleich mehrere Animationsprojekte, wie Variety exklusiv vermeldet, darunter „Wings of Fire“, „Antiracist Baby“, eine Serie für Vorschulkinder und „With Kind Regards From Kindergarten“. Nicht die einzigen Opfer der aktuellen Kündigungswelle, auch freiberufliche Stellen in der Social Media- und Publishing-Gruppe von Netflix wurden eliminiert.
Darauf können wir uns im Mai auf Netflix freuen:
In einem Statement begründet Netflix den Schritt mit der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung und bedauert die wohl notwendigen Maßnahmen (übersetzt):
„Wie wir bereits bei der Bekanntgabe der Ergebnisse für das erste Quartal erklärt haben, bedeutet unser verlangsamtes Umsatzwachstum, dass wir auch unser Kostenwachstum verlangsamen müssen“, so ein Netflix-Vertreter in einer per E-Mail übermittelten Erklärung. „Daher müssen wir heute leider rund 150 Mitarbeiter entlassen, die meisten davon in den USA. Diese Veränderungen sind in erster Linie auf geschäftliche Erfordernisse und nicht auf die individuelle Leistung zurückzuführen, was sie besonders hart macht, da sich niemand von uns von so großartigen Kollegen verabschieden möchte. Wir arbeiten hart daran, sie bei diesem sehr schwierigen Übergang zu unterstützen.“
Netflix verliert, aber Disney gewinnt
Zur Erinnerung: Im ersten Quartal 2022 musste Netflix erstmals einen Verlust von 200.000 Abos in Kauf nehmen. Konkurrent Disney+ wiederum akquirierte im selben Zeitraum fast 8 Millionen neue Kundinnen und Kunden. Netflix verliert, andere Anbieter profitieren – ein klassischer Verdrängungswettbewerb.