Wer bisher ein Balkonkraftwerk ohne Eigentum nutzen wollte, brauchte einen wohlwollenden Vermieter oder eine dafür offene Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG), die sich nicht querstellt. Da das aber oft passiert ist, hat die Bundesregierung jetzt das Gesetz geändert, sodass so gut wieder jeder Anrecht auf eine Mini-Solaranlage hat.
Jeder hat Anspruch auf ein Balkonkraftwerk
Die Bundesregierung hat in den letzten Monaten viele Erleichterungen für Balkonkraftwerke durchgesetzt. So könnt ihr nun 800 Watt ins Hausnetz einspeisen, bis zu 2.000 Watt starke Solarmodule nutzen und die Anmeldung ist auch viel einfacher. Angedacht war auch eine Änderung beim Miet- und Wohnungseigentumsrecht, die nun beschlossen wurde. Kurz vor der Sommerpause wurde diese Erleichterung mit großer Mehrheit durchgebracht (Quelle: Zeit).
Was heißt das jetzt für euch? Balkonkraftwerke sind jetzt eine „privilegierte bauliche Veränderung“ – ähnlich wie Wallboxen. Ihr habt als Mieter oder Wohnungseigentümer in einer WEG Anspruch auf ein Balkonkraftwerk. Das heißt aber nicht, dass ihr jetzt einfach ein Balkonkraftwerk ohne Rücksprache aufhängen könnt. Ihr müsst den Vermieter über euren Wunsch informieren, der den Antrag dann bei der nächsten Wohnungseigentümerversammlung auf den Plan bringt.
Ablehnen darf die WEG den Wunsch nach einem Balkonkraftwerk nicht mehr – zumindest nicht ganz so leicht. Die Eigentümergemeinschaft kann vorgeben, wie so ein Balkonkraftwerk aussehen darf. Überzogene Vorgaben, nur um das Vorhaben zu verhindern, sind aber nicht mehr erlaubt. Damit dürfte der Weg in den meisten Fällen frei sein. Im Idealfall erlauben Vermieter und WEGs einfach generell Balkonkraftwerke in ihren Statuten, dann ist der Weg für alle frei. Das müsst ihr dann aber vorher anfragen.
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Lohnt sich ein Balkonkraftwerk für euch?
Ein Balkonkraftwerk lohnt sich immer. Die Preise sind mittlerweile so niedrig, dass sich die Anschaffung bereits innerhalb von drei bis vier Jahren amortisiert. Bei Balkonkraftwerken mit Speicher ist das nicht immer der Fall. Da müsst ihr genau nachrechnen, ob sich das überhaupt innerhalb von zehn Jahren amortisiert. Doch auch da sinken die Preise und die Systeme werden immer besser, wie das von mir getestete Anker-Modell.