Gegenwärtig arbeitete Apple mit Hochdruck an iOS 17.5 fürs iPhone. Mit der zweiten Betaversion des Updates macht Apple endlich den Weg für die Installation von Apps ganz ohne einen App Store frei. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht, „echtes“ Sideloading wie von vielen Entwicklern und Anwendern gewünscht ist das nämlich noch lange nicht.
Bereits mit iOS 17.4 sieht Apple die Möglichkeit vor, dass Entwickler nunmehr alternative App Stores auf dem iPhone verwenden können. Freiwillig tut Apple dies nicht, doch die Öffnung wurde seitens des sogenannten DMA (Digital Markets Act) durch die EU notwendig. Entsprechend ist die Option auch nur auf iPhones innerhalb der Grenzen der Europäischen Union verfügbar.
iOS 17.5: Apps auf dem iPhone über Webseiten laden
Jetzt geht Apple noch einen Schritt weiter. Mit iOS 17.5 wird es künftig möglich sein, Apps auch ganz ohne App Store zu erwerben und zu installieren. Entwickler können ihre Apps dann über normale Webseiten zur Verfügung stellen. Mit der aktuell verfügbaren zweiten Vorabversion von iOS 17.5 wird diese Möglichkeit für EU-iPhones geschaffen (Quelle: MacRumors).
Doch richtiges Sideloading, also die freie Installation von Apps, ist dies nicht wirklich. Entwickler müssen eine ganze Menge von Vorgaben erfüllen. Ein mächtiger Haken. Konkret einzuhalten sind:
- Apps müssen nach wie vor den Beglaubigungsprozess von Apple durchlaufen.
- Entwickler müssen bereits mindestens zwei Jahre lang ununterbrochen ein Mitglied des Entwicklerprogramms von Apple sein.
- Nur Apps, die im Vorjahr in der EU mindestens eine Million Erstinstallationen pro Jahr auf iOS hatten, sind zum Download von einer Website berechtigt.
- Auch Apps, die außerhalb des „App Store“ vertrieben werden, müssen Kundensupport und Rückerstattungen und eine Möglichkeit zur Verwaltung von Apps bieten.
Im letzten Jahr hielten mit iOS 17 viele neue Funktionen auf dem iPhone Einzug:
Apple lässt sich die neue Freiheit bezahlen
Apple möchte so die Sicherheit der Nutzerinnen und Nutzer gewährleisten. Unentgeltlich betreibt Apple den Aufwand aber nicht. Auch für Apps, die über Webseiten vertrieben werden, wird eine sogenannte Kerntechnologiegebühr erhoben. Pro Installation werden 50 Cent fällig, die durch die Entwickler an Apple zu zahlen sind. Ausgenommen sind davon allein gemeinnützige Organisationen, akkreditierte Bildungseinrichtungen und staatliche Stellen.
Alles in allem jede Menge Hürden für Entwickler. Deshalb hagelt es an vielen Stellen auch mächtig Kritik bezüglich Apples Umsetzung des DMA. Das letzte Wort ist da wohl noch nicht gesprochen.
Wichtig und nochmals zur Erinnerung: Alle dies gilt allein für iPhones in der EU. Wer ein iPad besitzt, der geht generell leer aus, denn für Apples Tablet gelten die Regeln nicht und Apple muss hier keine alternativen App-Vertriebswege erlauben.
Noch befindet sich iOS 17.5 in der Entwicklung. Mit einer Fertigstellung des iPhone-Updates wird in den nächsten Wochen gerechnet, wahrscheinlich im Laufe des Mai.