Nissan will bei E-Autos schnell machen: Mit dem Modell Leaf hat der japanische Hersteller schon seit längerem einen Stromer parat, der aber nicht zum durchschlagenden Erfolg wurde. Jetzt will man die Weichen stellen und voll auf Elektroantrieb setzen – mit einer Ausnahme.
Nissan steigt aus: E-Autos haben Vorrang vor Verbrennern
Der nächste Autobauer macht ernst: Nissan will sich zum Hersteller von Elektroautos mausern und sich vom Verbrenner abwenden. Bisher bietet der japanische Hersteller erst ein sehr geringes, elektrifiziertes Pkw-Portfolio. Im Sommer kommt mit dem Nissan Ariya ein erster Schritt auf den Markt, der daran etwas ändern soll.
Für sein erst zweites E-Auto setzt Nissan auf das derzeit bewährte Prinzip: Ein komfortables E-SUV in mehreren Ausstattungsvarianten, maximaler Reichweite von 500 km nach WLTP-Standard und Schnellladefunktion. Kunden können unter anderem wählen zwischen einer 63er oder einer 87-kWh-Batterie sowie Front- oder Allradantrieb, letzterer mit Dual-Motor.
Doch der Ariya soll nur der erste Schritt sein. Wie jetzt bekannt wurde, stellt Nissan die Entwicklung neuer Verbrennermotoren ein (Quelle: Nikkei Asia). Eine Ausnahme macht man nur in den USA, wo an speziellen Verbrennern für die dort beliebten Pick-Ups weiter gearbeitet werden soll. Europa, Asien, der japanische Heimatmarkt – alles wird auf Elektro umgestellt. Auch die Investitionen für die Forschung sollen großenteils den Elektroautos zufließen.
Gerade im Vergleich mit der heimischen Konkurrenz von Toyota und Honda ist das tatsächlich ein drastischer Schritt. Doch die japanischen Hersteller – allen voran Toyota – haben gezeigt, dass die Entscheidung zum reinen E-Auto nicht unbedingt leicht fällt.
Rückzug im Kleinen: Hybride werden weiter gebaut
So auch bei Nissan: Man will zwar keine neuen Verbrenner mehr entwickeln, wohl aber bestehende Motoren auch künftig verbessern. Hybrid-Fahrzeuge werden nicht abgeschrieben.
Bisher noch allein im Pkw-Segment ist Nissans erstes E-Auto Leaf:
Grund für die Entscheidung Nissans sollen die international strenger werdenden Regierungsvorgaben sein. So herrscht bei Nissan die Ansicht vor, dass die Euro-7-Normen in der EU ab 2025 ohnehin das Aus für neue Benziner oder Diesel bedeuten. Die Entwicklung entsprechend normgerechter Motoren sieht man nicht als rentabel.
Gleichzeitig bietet der E-Auto-Markt großes Potenzial. In 2033 solle der Weltmarkt den für Verbrenner um 20 Prozent übersteigen, so Nikkei. Immerhin eine Verzehnfachung in den kommenden zwölf Jahren.