Mit Immortals of Aveum versucht sich Publisher EA in diesem Jahr an einem neuen Singleplayer-Shooter der Superlative. Aktuell sieht es allerdings ganz so aus, als würde die neue Marke zum Release eine üble Bruchlandung hinlegen. Wir erklären euch, warum der ambitionierte Shooter keine guten Karten hat. Ein Kommentar von Daniel Boldt.
Immortals of Aveum: Der nächste große Shooter-Flop?
Shooter gehören zu den beliebtesten Videospiel-Genres und große Namen wie Call of Duty, Counter-Strike oder Apex Legends begeistern Millionen von Spielern. Der gemeinsame Nenner: Multiplayer.
Singleplayer-Shooter haben es dagegen wesentlich schwerer, ein kommerzieller Erfolg zu werden. Dennoch bringt Publisher Electronic Arts in diesem Jahr mit Immortals of Aveum eine neue Marke an den Start – bombastische Inszenierung, Story-Fokus und viel Tamtam inklusive. Und das ganz ohne Mehrspielermodus.
Den offiziellen Trailer zu Immortals of Aveum könnt ihr euch hier ansehen:
Der große Hype ist aber bisher ausgeblieben, und dabei erscheint das Spiel bereits am 22. August 2023 für die PlayStation 5, die Xbox Series X|S und den PC. Ein kurzer Blick auf die meistgewünschten Spiele bei Steam verrät zum Beispiel, dass der magische Shooter es bisher nicht geschafft hat, in die Top 50 vorzudringen.
In den YouTube-Kommentaren unter dem ersten Trailer sind zwar viele positive Kommentare vertreten, die EAs Mut loben, einen etwas anderen und vor allem reinen Singleplayer-Shooter zu entwickeln – aber vielleicht ist das auch gerade das Problem?
Drei große Probleme: Magie, Story und Release
Ein Shooter, der ganz und gar auf Magie setzt, gilt nach wie vor als Exot. Besonders im Triple-A-Bereich. Die erfolgreichsten Shooter auf dem Markt setzen allesamt auf ein realistisches Szenario mit Schusswaffen, die es tatsächlich gibt – wie etwa CoD, PUBG oder auch Counter-Strike. Die Zielgruppe für einen magischen Shooter ist also entsprechend klein.
Unseren Erstreindruck zu Immortals of Aveum findet ihr hier:
Auch der Story-Fokus kann für einen Shooter hinderlich sein. Titanfall 2 gilt als Paradebeispiel für eine geniale Story-Kampagne, und trotzdem war dem Spiel kein kommerzieller Erfolg vergönnt. Warum? Weil Shooter in erster Linie für den Multiplayer gekauft werden. Und dafür gibt es noch viele weitere Beispiele: Deathloop, The Darkness, Singularity oder auch Metro: Exodus. Wirklich erfolgreich ist eigentlich nur die Far-Cry-Reihe im Singleplayer-Segment.
Ein weiteres Problem ist das neue Release-Datum. Immortals of Aveum wurde nämlich kurze Zeit vor dem ursprünglichen Release um einen Monat verschoben:
Nun startet der Shooter im unmittelbaren Umfeld von solchen Blockbustern wie Armored Core 6, Baldur's Gate 3 und Starfield. Natürlich sind das keine direkten Konkurrenten, aber die allgemeine Berichterstattung und auch das Interesse der Spieler wird vermutlich schnell auf anderen Games liegen.