Die geplante Reform des Postgesetzes zieht Kritik nach sich. Vor allem der Plan, mehr Automaten und weniger echte Postfilialen zuzulassen, stößt beim Sozialverband VdK auf Ablehnung. Stattdessen müsse eine wohnortnahe Versorgung sichergestellt werden.
Postreform: Sozialverband warnt vor Poststationen
Fast 25 Jahre nach der letzten Reform soll das deutsche Postgesetz modernisiert werden. Bisher wurde dazu ein Eckpunktepapier des Bundeswirtschaftsministeriums veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem, dass bestimmte Automaten künftig auf die Filialverpflichtung der Post angerechnet werden sollen. Das stößt beim Sozialverband VdK auf Kritik.
Der Sozialverband warnt davor, dass mit der Reform des Postgesetzes eine Ausdünnung des bestehenden Filialnetzes einhergehen könnte. Wenn verstärkt auf Poststationen gesetzt werde, würden Rollstuhlfahrer, Sehbehinderte und kleinwüchsige Menschen von der Nutzung ausgeschlossen, so ein Verbandssprecher (Quelle: heise online).
Im Sinne der Inklusion sei es wichtig, dass alle Menschen ihre Postgeschäfte selbstständig erledigen können. Mit Blick auf ältere Postkunden weist der Sprecher darauf hin, dass ihnen die Nutzung der Automaten teilweise nicht zumutbar sei. Eine wohnortnahe Versorgung mit Postdienstleistungen sei am besten in einer Filiale möglich.
Insgesamt verfügt die Post in Deutschland über rund 13.000 Filialen, wobei reine Paketshops und Packstationen nicht mitgezählt werden. Nach geltender Rechtslage muss die Post in jeder Gemeinde mit mehr als 2.000 Einwohnern mit einer Filiale vertreten sein. Derzeit fehlen jedoch rund 140 Standorte. Laut einem Sprecher der Post liegt das daran, dass es sich dabei um Orte handelt, in denen es keinen Einzelhandel mehr gibt. Die Post sei aber auf Partner vor Ort angewiesen.
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Neues Postgesetz: Briefe könnten später ankommen
Das Eckpunktepapier zur Postreform sieht auch Änderungen bei der Briefzustellung vor. Briefe könnten demnach etwas später beim Empfänger ankommen. An der Samstagszustellung soll aber nicht gerüttelt werden. Eine Expresszustellung könnte durch ein höheres Porto ermöglicht werden.