Wer mitten in der Stadt oder an einer Hauptverkehrsstraße wohnt, der wird ständig mit Lärm konfrontiert. Einige findige Forscher haben nun herausgefunden, wie man dieses Problem in ferner Zukunft lösen kann. Wirklich marktreif ist die Idee jedoch noch nicht.
Noise Cancelling mal anders: Lautsprecher sorgen für Geräuschdämmung in der Wohnung
Wer ständig am Pendeln ist oder gerne auf langen Reisen seine Ruhe haben möchte, der hat sich wahrscheinlich schon vor langer Zeit einen Noise-Cancelling-Kopfhörer zugelegt. Dank der Technologie wird der Lautstärkepegel von Hintergrundgeräuschen stark abgedämpft, sodass man selbst beim U-Bahn-Fahren in Berlin mal abschalten kann.
Forscher aus Singapur haben nun versucht, dieses Prinzip auch für die Geräuschdämmung in Wohnungen einzusetzen – mit Erfolg, wie heise berichtet. Im Schnitt konnte der Geräuschpegel dank der Konstruktion um 10 Dezibel abgesenkt werden. Das entspricht in etwa dem Wert, den man erwarten kann, wenn man das Fenster schließt.
Dafür verbauten die Forscher an einem geöffneten Fenster mit Sicherheitsgitter insgesamt 24 Lautsprecher mit einem Durchmesser von 4,5 Zentimeter. Etwa ein Meter vor dem Fenster wurde ein Mikrofon aufgestellt, welches die Außengeräusche aufzeichnete. Diese stellen die Grundlage für das Noise Cancelling dar. Im Raum hinter dem Fenster wurden weitere Mikrofone positioniert, um den Unterschied des Geräuschpegels feststellen zu können.
Im Video zeigen wir euch, wie Noise Cancelling überhaupt funktioniert – und wie es sich anhört:
Noise Cancelling für die Wohnung: Bislang noch eine Machbarkeitsstudie
Wirklich marktreif ist die Konstruktion der Forscher jedoch noch nicht. Zwar funktioniert der Aufbau mit den Lautsprechern schon ganz gut, nur werden sich die wenigsten Mieter eine derartige Konstruktion vor ihrem Fenster einbauen lassen und sich somit die komplette Aussicht versauen. Zudem geben die Forscher an, dass durch die Größe der Lautsprecher bislang noch keine Frequenzen unter 300 Hz abgedämpft werden können.
Bis eine wirklich alltagstaugliche Methode entwickelt wird, dürfte noch einige Zeit ins Land gehen. Die grundsätzliche Idee jedoch scheint zugleich simpel und dennoch genial.