Für chinesische Smartphone-Hersteller ist der Markt in Europa und Deutschland aktuell nicht einfach. Sinkende Verkaufszahlen sind dabei nur ein Problem. Patentstreitigkeiten sorgen dafür, dass sich einer der größten Smartphone-Hersteller der Welt wohl still und heimlich aus Deutschland verabschiedet hat.
Oppo zieht sich aus Deutschland zurück
Mitte 2022 hat Oppo in Deutschland einen Rechtsstreit mit Nokia verloren. Seitdem darf das chinesische Unternehmen hierzulande keine Smartphones mehr verkaufen. Oppo hatte immer wieder behauptet, dass man sich nicht aus Deutschland zurückziehe und eine Lösung finden werde. Daraus wurde wohl nichts. Die deutsche Webseite weist überhaupt keine Produkte mehr von Oppo auf. Sucht ihr bei Google nach Oppo, landet ihr auf der Webseite für die Schweiz.
Damit ist Oppo in Deutschland wohl wirklich Geschichte. Da OnePlus zu Oppo gehört, steht hierzulande auch OnePlus vor dem Aus. Für Vivo gilt in Deutschland auch ein Verkaufsverbot. Also dürfte auch dieses verpartnerte Unternehmen die Segel in Deutschland streichen. Und auf der Realme-Webseite können auch keine Handys mehr aus Deutschland gekauft werden. Also dürften sich wirklich alle vier Handy-Hersteller aus dem BBK-Electronics-Universum aus Deutschland und vermutlich Europa zurückziehen.
Dabei hat uns besonders dieses Oppo-Handy zuletzt sehr gut gefallen:
Welche Hersteller profitieren davon?
In erster Linie profitieren Samsung und Xiaomi vom Ende der BBK-Marken. Beide Smartphone-Hersteller decken die gleichen Preisklassen mit ähnlichen Modellen ab. Da jetzt keine Oppo-, OnePlus-, Vivo- und Realme-Handys mehr angeboten werden, dürften Smartphone-Käufer zur Konkurrenz greifen. Aber auch Motorola-Handys, die in Deutschland immer stärker auftrumpfen, könnten wieder interessanter werden.
BBK Electronics dürfte sich mit seinen Handy-Marken hingegen wieder auf den heimischen Markt konzentrieren. Ob irgendwann wieder der Weg nach Europa gefunden wird, bleibt abzuwarten.
Nokia ist nicht gleich Nokia
Wichtig zu wissen: Bei Oppos Kontrahenten im Lizenzstreit handelt es sich um den finnischen Netzausstatter und Patent-Giganten Nokia. Smartphones und Handys unter dem Markennamen Nokia werden mittlerweile von der Firma HMD Global vertrieben, die unabhängig von erstgenanntem Konzern sind.