Bei Android 11 hat sich HMD Global nicht mit Ruhm bekleckert. Der Hersteller der aktuellen Nokia-Smartphones hatte mit Verzögerungen zu kämpfen und musste einmal sogar komplett den Stecker ziehen. In einem erstaunlich ehrlichen Interview hat ein Manager des Konzerns nun über die Gründe gesprochen.
Als 2017 wieder Nokia-Smartphones in den Regalen landeten, war der Jubel groß. Dass hinter den Geräten nicht der Traditionskonzern von einst stand, sondern ein finnisch-chinesisches Startup mit Namen HMD Global, trübte die Nostalgie-befeuerte Freude nicht. Von der Feierstimmung ist fünf Jahre später nicht mehr viel übrig.
Trödel-Updates bei Nokia-Smartphones
Das dürfte viele Gründe haben, einer davon: Trödel-Updates. Gehörte HMD Global insbesondere in den Anfangszeiten noch zu den Vorzeige-Unternehmen, hat man sich beim Sprung von Android 10 auf Android 11 viel Zeit gelassen und so auch viel Vertrauen verspielt. Der bisherige Tiefpunkt war das Update auf Android 11 für das Nokia 9 PureView, das schlussendlich sogar ganz gestrichen wurde – entgegen der Android-One-Regeln.
Dass man verärgerten Besitzern 50 Prozent Rabatt beim Kauf eines Nokia XR20 oder eines anderen Smartphones aus der X-Serie angeboten hat, dürfte nur ein geringer Trost gewesen sein – wenn überhaupt.
So werdet ihr bei Android zum Screenshot-Profi:
Marketingchef von HMD Global gibt Misserfolg zu
Auch Stephan Taylor, der bei HMD Global für das Marketing zuständig ist, findet keine beschönigenden Worte: „Wir hatten mit dem Rollout von Android 11 keinen Erfolg“, so der Manager im Gespräch mit Android Authority. Als einen Grund, warum es mit dem Rollout suboptimal lief, nennt Taylor die fehlende Teilname des Herstellers am Android-Beta-Programm. Ein zu breit gestreutes Produktportfolio habe ebenfalls nicht geholfen.
Immerhin verspricht der Marketingchef für die Zukunft aber Besserung. So sei man bei Android 12 im Beta-Programm und das Nokia X20 habe bereits die neueste Android-Version erhalten. Bei manchen Smartphones arbeitet HMD Global allem Anschein nach auch an ganz unkonventionellen Update-Wegen.