Lange galten die Ranglisten von DxOMark als wichtige Vergleichsmöglichkeit, wenn es um die Foto- und Video-Fähigkeiten von Handys geht. Mittlerweile haben die Experten aber ein Problem, das sich nicht so einfach lösen lässt. Smartphone-Hersteller wenden sich ab, wenn sie keine Chance auf Erfolg haben – meint der CEO.
DxOMark: Handy-Hersteller wenden sich ab
Bei DxOMark eine hohe Punktzahl zu erreichen, war für Smartphone-Hersteller als auch für Kunden ein wichtiges Kriterium. Die Hersteller konnten die Bewertung für das Marketing übernehmen und Kunden konnten sich sicher sein, dass die Kameras des Handys auch wirklich etwas taugen. Mittlerweile ist die Sache aber nicht mehr so einfach, denn den Herstellern ist die Bewertung wohl in vielen Fällen egal geworden.
In einem Interview hat sich DxOMark-CEO Frederik Guichard zu dem Thema geäußert. Ihm zufolge sei es längst nicht mehr so einfach, Handys zu testen – weil die Hersteller nicht mehr wie früher mitspielen. Den Grund dafür hat Guichard auch schon ausgemacht: Smartphone-Produzenten würden zum Teil nur dann ihre Handys zur Verfügung stellen, wenn diese überhaupt eine Chance auf den ersten Platz in der Rangliste haben.
Ein Beispiel dafür ist Xiaomi. Der chinesische Hersteller hat sich entschieden, das Flaggschiff Xiaomi 12S Ultra nicht für Tests zur Verfügung zu stellen. DxOMark besorgte sich dann selbst ein Exemplar und vergab am Ende 138 Punkte. Zum Vergleich: Das Xiaomi Mi 11 Ultra aus dem Jahr 2021 kam noch auf 143 Punkte. Guichard spekuliert, dass Xiaomi das neue Handy bewusst nicht für Tests eingesendet hat (Quelle: IT Home).
Wie sind Smartphone-Kameras eigentlich so gut geworden?
DxOMark-CEO: Punkte stehen nicht zum Verkauf
Bereits vor ein paar Wochen hatte Guichard Stellung zum immer wieder aufkochenden Thema der Bestechlichkeit bezogen. Ihm zufolge lassen sich gute Bewertungen bei DxOMark nicht kaufen. Sie seien „die Spitze des Eisbergs, das Ergebnis von Hunderten von Stunden der Qualitätsbewertung“. Die veröffentlichte Bewertung hänge nur von der Qualität des Produkts selbst ab.