Elektroautos gehört die Zukunft – doch ganz festlegen möchte sich Renault dann doch nicht. Das geplante Verbot von Verbrennern in der EU kommt dem französischen Autobauer etwas zu schnell. Ganz ohne Kampf werde man nicht aufgeben.
Renault: Verbrenner-Verbot in der EU zu früh
Geht es nach dem Vizepräsidenten der Renault-Gruppe, Gilles Leborgne, dann möchte man sich beim vollständigen Umstieg auf E-Autos mehr Zeit lassen, als es die Europäische Union vorsieht. Von einem Verbot klassischer Verbrenner innerhalb der EU ab dem Jahr 2035 hält man bei Renault nichts, wie er im Rahmen der IAA in München bekannt gab. Man möchte sich mehr Zeit lassen und „kämpfen“, gerade im Hinblick auf Marken wie Dacia.
Bei Renault stellt man sich ein Verbot von Verbrennern für das Jahr 2040 vor. Auch nach dem Jahr 2035 werden die Hybridmodelle noch gefragt sein, so die Prognose. Bei der Kernmarke dürfte die vollständige Umstellung auf elektrische Fahrzeuge zwar schneller abgeschlossen sein, doch bei anderen Marken wünscht sich der Vizepräsident mehr Zeit. Andernfalls werde es schwierig, die Preise stabil zu halten. Dass die Zukunft elektrisch ist, betont Gilles Leborgne dennoch. Autos der Kernmarke sollen bis 2030 umgestellt sein (Quelle: Auto Express).
Es bleibt dabei natürlich fraglich, ob es auch ohne konkretes EU-Verbot von Verbrennern in Zukunft überhaupt noch einen Absatzmarkt für derartige Fahrzeuge gibt, den Renault mit Dacia dann bedienen könnte.
Zum Thema Elektroautos herrschen nach wie vor einige Mythen, die wir im Video gerne aufklären:
Verbrenner-Verbot: Uneinigkeit in der EU
Während sich die EU-Kommission auf das Jahr 2035 festlegen möchte, haben die Mitgliedstaaten teils eigene Pläne. Dänemark möchte bereits ab 2030 keine Benzin- und Dieselfahrzeuge mehr zulassen. Ähnlich sieht es unter anderem in den Niederlanden, Irland und Schweden aus. Frankreich möchte sich bisherigen Plänen nach bis 2040 Zeit lassen, wobei Diesel-Autos in Paris bereits ab 2024 verboten sind.