Wer sich gegen Verbrenner und für ein E-Auto entscheidet, muss sich das auch leisten können. Die schrumpfende Auftragslage bei vielen Herstellern spricht Bände darüber, wie sich die Preise von Stromern auf das Interesse der Kunden auswirkt. Noch immer stehen die hohen Kosten dem Siegeszug von Elektroautos entscheidend im Weg.
E-Autos zu teuer: Hohe Preise für mehr Käufer ein Hindernis
E-Autos sind bisher schlicht und einfach zu teuer für den großen Durchbruch. So lautet eines der Ergebnisse des „Trendbarometer Elektromobilität“ der Technologieberatung BearingPoint. Für 31 Prozent der dafür Befragten ist der hohe Anschaffungspreis das größte Hindernis, wenn sie sich ein E-Auto anschaffen würden.
Eigentlich sollte sich der Preis mit zunehmender Marktdurchdringung nach unten entwickeln. Die gesamtwirtschaftliche Lage sorgt derzeit aber nicht dafür. So sind die hohen Kosten eines neuen Elektroautos im Vergleich zum Vorjahr sogar für noch mehr potenzielle E-Auto-Käufer zur Herausforderung geworden. 2022 gaben 27 Prozent die Preise als wichtigsten Hinderungsgrund an.
Schlechte oder nicht ausreichende Lademöglichkeiten sowie eine vermeintlich zu geringe Reichweite folgen aktuell mit je 22 Prozent gleich auf bei den Gründen gegen ein E-Auto.
Das Problem, dass E-Autos nichts für schmale Geldbeutel sind, ist längst bekannt. Während aber nicht nur Elektroautos bisher – vor allem dank der teuren Batterie – allgemein mehr kosten als vergleichbare Verbrenner, ist auch die Auswahl gering. Nicht nur bei E-Autos, aber vor allem da, gibt es kaum noch erschwingliche Kleinwagen am deutschen Markt.
Wer hat, dem wird gegeben: Die Falschen profitieren vom Stromer-Kostenvorteil
BearingPoint zufolge kommt noch ein Problem dazu: Wegen der hohen Anschaffungspreise profitieren nur Menschen, die es sich eh leisten können, von den auf lange Sicht geringeren Kosten über die Laufzeit bei BEVs. „Wer im Unterhalt sparen will, muss sich die Anschaffung leisten können“, titelt BearingPoint.
Verbrenner oder E-Auto? Beim Preis ist die Frage noch immer nicht entschieden:
Reichweite, Lademöglichkeiten und vor allem hohe Kosten sprechen also für viele Verbraucher gegen E-Autos. Was aber macht Stromer attraktiv? Der Umweltschutz ist mit 40 Prozent (46 Prozent im Vorjahr) für die meisten Befragten das stärkste Argument, sich für ein E-Auto zu entscheiden.
Mit 27 Prozent werden dann auch schon die geringen Kosten während der Haltedauer – vor allem für Wartung und Service – als Vorteile wahrgenommen. Das Bewusstsein wächst also, dass sich ein Wechsel aufs E-Auto mit der Zeit lohnen kann – wenn man ihn sich denn überhaupt leisten kann.