Die Qual der Wahl: Mit der Zufallswiedergabe wollte Netflix seine Zuschauer genau davor bewahren. Nach rund zwei Jahren streicht der Streaming-Anbieter das Feature aber wieder.
Dass zu viel Auswahl Menschen auch erschlagen kann, weiß Aldi schon lange. Deshalb bietet der Discounter ein überschaubares Warenangebot: Nicht hundert Sorten Marmelade warten auf den wankelmütigen Kunden, sondern nur eine Handvoll. Auch Netflix wollte seinen Zuschauern die Qual der Wahl erleichtern und führte vor rund zwei Jahren die Zufallswiedergabe ein. Damit ist aber Schluss.
Netflix stellt Zufallswiedergabe ein
Schon seit einigen Wochen ist die Funktion nicht mehr verfügbar. Bestätigt wurde das Aus der Zufallswiedergabe aber erst jetzt auf Anfrage des Wallstreet Journal. Der Grund für die Einstellung: Niedrige Nutzungszahlen. Zu wenig Netflix-Zuschauer haben also Gebrauch vom Feature gemacht. Die würden den Streaming-Anbieter eher mit einer konkreten Serie, Film oder Genre im Kopf ansteuern, erklärt eine Unternehmenssprecherin.
Heißt im Klartext: Netflix-Kunden wollen lieber ihr eigener Programmdirektor bleiben und sich nichts von einem Algorithmus vorsetzen lassen.
Netflix-Zuschauer erwarten in diesem Jahr spannenden Filme:
Netflix will Extragebühr fürs Passwort-Teilen
Angesichts der anderen Herausforderungen, denen sich Netflix derzeit gegenübersieht, ist das Ende der Zufallswiedergabe allenfalls eine Randnotiz. Der dickste Brocken auf Netflix’ eigener To-Do-Liste ist das Ende des beliebten Passwort-Teilen. Das soll in Zukunft nur noch gegen eine Extragebühr möglich sein.
Für Deutschland hat Netflix die Kosten noch nicht kommuniziert, in Spanien müssen Netflix-Kunden aber 5,99 Euro auf den Tisch blättern. In Spanien verlangt Netflix die gleichen Abo-Preise wie in Deutschland. Es dürfte also wahrscheinlich sein, dass die spanische Extragebühr fürs Passwort-Teilen 1:1 auf die Bundesrepublik übertragen wird.