Bei Nvidia läuft es gerade einfach. Das spiegelt sich auch an der Börse wider. Insgesamt ist das Unternehmen inzwischen 250 Milliarden Euro wert. Und dieser Wert dürfte in Zukunft noch weiter steigen. Denn Nvidia ist eine Investition geglückt, welche die Technik-Branche nachhaltig verändern könnte.
Nvidia kauft ARM für 40 Milliarden US-Dollar
Es war bereits seit Monaten im Gespräch, nun ist es Wirklichkeit. In einem offiziellen Blogeintrag kündigte Nvidia-CEO Jensen Huan an, dass man das Unternehmen ARM für einen Preis von 40 Milliarden US-Dollar übernehmen wird. Die Firma ARM Limited verdient sein Geld vor allem damit, Lizenzen für die Herstellung von ARM-Prozessoren zu verkaufen, die unter anderem in Smartphones, Tablets und Computer zum Einsatz kommen. Qualcomms bekannte Snapdragon-Prozessoren setzen etwa auf ARM-Architektur.
Trotz der Übernahme durch Nvidia soll ARM weiterhin an seinem Geschäftsmodell festhalten können – zumindest vorerst. Nvidia versicherte, dass ARM sein Lizenzmodell aufrechterhält und auch weiterhin „neutral“ agiert. Daraus kann man schließen, dass Nvidia keine Rivalen aus ARMs Kundenkreis entfernen wird.
Auch Samsung setzt auf ARM – nicht nur bei Smartphones. Auch das Galaxy Book S setzt auf die besondere Chip-Architektur:
Doch Nvidia kauft ARM nicht nur, um sich ein zweites Standbein aufzubauen. Stattdessen will man mit dem Know-How des Unternehmens die Forschung im Bereich von KI-Lösungen weiter vorantreiben. Zudem sollen ARMs Konzepte Nvidias neuen Goldesel unter die Arme greifen: dem Bereich Data Center. Cloud-Anwendungen und Supercomputer sollen von der Technik profitieren.
Was man ebenfalls nicht vernachlässigen sollte: Nvidia erweitert auf diese Weise seinen potenziellen Kundenkreis immens. In Zukunft könnte man Interessenten Bundles bestehend aus ARM- und Nvidia-Technologie anbieten.
Nvidia schluckt ARM: Wie geht es jetzt weiter?
In trockenen Tüchern ist der Deal bislang noch nicht. Diverse bürokratische Hürden müssen noch genommen werden, bis der Kauf endgültig abgeschlossen ist. Das kann gut und gerne noch 1,5 Jahren dauern.
Danach wird sich zeigen, ob Nvidia seine Versprechen einhält. Schließlich würde es dem Grafikkartenhersteller durchaus nützen, Rivalen wie AMD und Intel auf die „schwarze Liste“ für ARM-Technologie zu setzen. Und vielleicht sehen wir in Zukunft wieder Nvidia-Technologie in Macs – schließlich will auch Apple demnächst auf ARM umsatteln. Es bleibt spannend.