o2 musste sich lange mit Platz 3 hinter der Konkurrenz zufriedengeben. Zuletzt aber konnte sich die Marke von Telefónica an Vodafone und Telekom heran kämpfen. Jetzt aber zeigt sich: o2 hat dringenden Nachholbedarf.
o2 muss ranklotzen: Ziel für 2022 noch nicht erreicht
Es ist mal wieder an der Zeit, sich die deutschen Mobilfunknetze vorzunehmen – das zumindest gilt für die drei Betreiber Vodafone, Telekom und Telefónica/o2. Sie müssen bis Ende 2022 die Auflagen der Frequenzauktion von 2019 erfüllen. Während Telekom und Vodafone auf einem guten Weg sind, soll o2 noch ein gutes Stück der Strecke vor sich haben. Das geht aus einem Bericht der Bundesnetzagentur hervor, den die Behörde dem Digitalausschuss des Bundestags vorgelegt hat.
Demnach ist das Ziel klar: 98 Prozent Abdeckung müssen die Betreiber bis Ende des Jahres allesamt erreichen, wobei eine Mindestgeschwindigkeit von 100 MBit/s vorgegeben ist – und dieser Wert gilt nicht deutschlandweit, sondern pro Bundesland. o2 macht laut dem Bericht im Vergleich noch keine gute Figur: Nur 4 der 16 Bundesländern seien ausreichend versorgt. In Brandenburg und Bayern etwa sei zudem noch eine große Lücke zu schließen. Dort liege die Abdeckung bei 88 beziehungsweise 90 Prozent (Quelle: dpa via Spiegel).
Insgesamt liegt Telefónica/o2 mit 95,1 Prozent deutlich hinter der Konkurrenz. Vodafone führe mit 98,3 Prozent den Vergleich an und hat das Jahresziel damit bereits jetzt erreicht. Die Telekom ist mit 98,2 Prozent nur knapp auf Platz 2 gelandet.
Die Zahlen im Bericht stammen von den Netzbetreibern, entsprechen dem Stand vom April 2022. Laut Telefónica/o2 erreiche man Ende Mai bereits 95,6 Prozent – mehr als im April, aber deutlich hinter Vodafone und Telekom.
Ob Vodafone, o2 oder Telekom – regelmäßige Kündigungen zahlen sich aus:
o2 gegenüber Telekom und Vodafone im Hintertreffen
„Wir sind sehr zuversichtlich, auch die nächsten Versorgungsauflagen zu erfüllen“, heißt es vom Unternehmen. Immerhin sei das auch 2015 gelungen, als es galt, die 50 MBit/s in die Fläche zu bringen.
Damals allerdings gab es laut Spiegel bereits eine Fristverlängerung von der Bundesnetzagentur. Ob o2 es diesmal gelingt, innerhalb der ersten Frist zu liefern, zeigt sich in den kommenden Monaten. Die bisherige Ausbaugeschwindigkeit lässt zumindest hoffen – trotz deutlichen Abstands zu den Wettbewerbern.