Ab sofort greifen in der EU deutlich strengere Regeln beim Stromverbrauch von Fernsehern. Insbesondere OLED-TVs und 8K-Fernsehern droht das Aus, falls ihre Leistungsaufnahme nach EU-Vorstellung zu hoch ausfällt. Ein Schlupfloch haben die Hersteller aber trotzdem.
EU-Regeln: OLED- und 8K-TVs vor dem Aus
Ab dem 1. März 2023 greift in der EU die neue Ökodesign-Richtlinie. Fernseher, die eine Obergrenze beim Stromverbrauch nicht einhalten können, dürfen ab sofort nicht mehr verkauft werden. Gerade bei größeren Smart-TVs, die eine hohe Auflösung bieten, wird es knapp. Der Richtlinie nach bekommen so gut wie alle Fernseher, die eine Bilddiagonale von 49 Zoll und mehr bieten, die schlechteste Energieeffizienzklasse G zugeteilt.
Die neuen Regeln gelten unabhängig von der verwendeten Display-Technolgie. Da OLED-Fernseher in der Regel leistungsstärker sind, weil Millionen einzelne OLED-Pixel von selbst leuchten, könnte gerade hier das Verkaufsverbot zu einem echten Problem werden. Das gilt auch bei Fernsehern mit besonders hoher Auflösung, die gemessen an ihrer Größe mehr Strom verbrauchen als Full-HD- oder HD-Fernseher. Immerhin gewährt die EU den Herstellern von TVs mit selbstleuchtenden, organischen LEDs einen kleinen Bonus als Korrekturfaktor (Quelle: 4K Filme).
Das Verkaufsverbot könnte auch über die EU hinaus eine Signalwirkung haben. Die wenigsten Hersteller werden es sich leisten, ihre Modelle in einer zusätzlichen EU-Variante zu produzieren, die weniger Strom verbraucht.
Alles zum neuen Energie-Effizienz-Label erfahrt ihr im Video:
OLED-Verkaufsverbot: SDR als Schlupfloch
Die von der EU beschlossene Obergrenze für maximale Verbrauchswerte bezieht sich auf die Darstellung von Inhalten in Standard Dynamic Range (SDR), also nicht auf High Dynamic Range (HDR). Die Hersteller von Fernsehern können ihre Geräte so konzipieren, dass der Stromverbrauch im SDR-Modus knapp unter der Obergrenze liegt. Zusätzlich kann dann noch die „Automatic Brightness Control“ im Werkszustand aktiviert werden, um den Stromverbrauch weiter nach unten zu drücken.