Vielleicht könnt ihr euch eure Verluste bei Online-Casinos wiederholen. Die Betreiber haben oft ohne Glücksspiel-Lizenzen gehandelt, weshalb möglicherweise Schadensersatz gefordert werden kann.
Gericht urteilt über Online-Casinos
Das Oberlandesgericht Frankfurt hat in zweiter Instanz ein wichtiges Urteil gefällt. Damit wird der Weg freigemacht für einen möglichen Schadensersatz für Spieler, die ihren Einsatz verloren haben. Ein Online-Casino, das sich mit dem erstinstanzlichen Urteil nicht anfreunden wollte und jetzt mit seiner Berufung gescheitert ist, muss einem Spieler seinen gesamten Verlust erstatten.
Hintergrund ist die Frage, ob der Betrieb von Online-Casinos in Deutschland überhaupt legal ist. Bis Mitte 2021 war der Betrieb ausschließlich im Bundesland Schleswig-Holstein erlaubt. Hier können Internet-Glücksspiel-Anbieter eine staatliche Lizenz beantragen, wenn sie strenge Verbraucherschutz-Maßnahmen nachweisen können. Bislang kann aber keiner der Anbieter eine solche Lizenz nachweisen.
Dem Oberlandesgericht Frankfurt zufolge sind zumindest bis Mitte 2021 alle derartigen Angebote illegal gewesen. Online-Casino-Betreiber können dem Gericht nach nicht pauschal argumentieren, dass Kunden von dem Verbot wussten. Das Wissen müssen die Casinos im Einzelfall nachweisen. Falls nicht geschehen, können Kunden ihren Verlust einklagen.
Zu den Online-Anbietern, bei denen Spieler unter Umständen verlorenes Geld zurückfordern können, gehören unter anderem Betway, Bwin, CasinoClub, Hyperino, Interwetten, Karamba, Lapalingo, LeoVegas, Mr Green, NetBet, Platincasino, Pokerstars, Rizk, Sunmaker, Tipico sowie 777 und 888 Casino neben vielen weiteren (Quelle: n-tv).
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Geld zurück von Online-Casinos: Es bleibt nur die Klage
Eine einfache Aufforderung zur Rückzahlung dürften die meisten betroffenen Betreiber schlicht ignorieren. Spielern bleibt nur der Klageweg. Erschwerend kommt hinzu, dass Glücksspiel bei Rechtsschutzversicherungen nicht greift. Zudem tritt bereits nach drei Jahren eine Verjährung ein.