Online-Shopping enthält viele Punkte, die wenig klimafreundlich sind. Doch für immer mehr Kaufende ist Nachhaltigkeit ein wichtiges Kriterium – das zeigt eine Studie von Bitkom.
Amazon und Co.: Online-Shopping muss nachhaltiger werden
Klimaschutz wird ein immer wichtigeres Thema – auch in der Wirtschaft. In diesem Sektor gibt es viele Verzweigungen, die problematisch sein können: Sei es der Abbau kritischer Rohstoffe unter teils schwierigen oder illegalen Bedingungen, Lieferketten um die ganze Welt oder viel zu viel Verpackungsmüll. Durch den Online-Handel vervielfachen sich einige dieser Probleme: Die Transportwege werden (auch durch Retouren) länger, der Verpackungsmüll summiert sich.
Der Digitalverband Bitkom hat kürzlich eine Umfrage zum Thema Nachhaltigkeit beim Online-Shopping durchgeführt. So sind 60 Prozent der über 1.000 Befragten bereit, längere Lieferzeiten und 56 Prozent Mindestbestellwerte bzw. -mengen zu akzeptieren (Quelle: Bitkom). Dagegen entschieden sich nur 36 Prozent der Befragten für Gebühren für klimafreundlichen Versand. Allerdings sind die Wünsche an Online-Händler größer: So sind 93 Prozent der Kaufenden dafür, möglichst viele Waren in einem Karton zu versenden und 78 Prozent wünschen sich mehr Aufklärung zum nachhaltigen Shoppen. Ebenso befürworten 59 Prozent die Zustellung per Elektrofahrzeug.
Bianka Kokott, Referentin Digitale Transformation bei Bitkom, sieht im nachhaltigen Angebot einen zukunftsweisenden Weg für den Online-Handel: „Mehr Nachhaltigkeit wird zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor im Online-Handel. Neben der Reduzierung von Versandemissionen und alternativen Verpackungsmaterialien erwarten Kundinnen und Kunden auch verstärkt Angebote zur CO₂-Kompensation und eine größere Auswahl nachhaltiger Produktalternativen.“ Doch die Befragten setzen sich schon heute privat für mehr Klimaschutz beim Online-Shopping ein: 77 Prozent der Über-16-Jährigen bündeln ihre Bestellungen, 70 Prozent reduzieren ihre Retouren. Letzteres sollte bezüglich des Klimaschutzes nicht unterschützt werden.
Das Problem mit den Retouren
In einer Umfrage Anfang des Jahres hat sich Bitkom mit Retouren beschäftigt: 54 Prozent der Befragten haben in der Vergangenheit Produkte zurückgeschickt, wenn sie ihnen nicht gefallen haben (Quelle: Bitkom). Zudem planen 37 Prozent der 1.024 Teilnehmenden Retouren von Anfang an mit ein, weswegen sie oftmals mehr bestellen als sie eigentlich benötigen.
Desired zeigt euch im Video verschiedene nachhaltige Online-Shops:
Obwohl Retouren eine praktische Lösung sind, um mehr Freiheiten beim Online-Shopping zu genießen, geht damit ein hoher Ressourcenverbrauch einher. Dahingehend wurde beispielsweise Amazon mehrfach stark kritisiert, neben neuer auch retournierte Ware zu zerstören (Quelle: Tagesschau). Mehr digitale Beratungsangebote können eine Lösung für weniger Rücksendungen sein, wie auch Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder betont: „Im Sinne der Nachhaltigkeit müssen wir Retouren so weit wie möglich vermeiden. Digitale Lösungen wie virtuelle Anproben, datenbasierte Größenberatung und Rundum-Ansichten unterstützen bei der Produktauswahl und können so dazu beitragen, die Retourenquote zu senken.“
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