Opel plant auf der IAA Mobility im September die Präsentation des E-Autos der Zukunft. Als futuristisches SUV bringt das Konzept-Fahrzeug Experimental dafür zwar die richtigen Grundlagen mit. Echte Innovationen bleiben bei Opel aber offenbar aus.
Ein Kommentar von Felix Gräber
Opel stellt E-Auto-Zukunft vor: Konzeptauto lässt Luft nach oben
Opel will auf der IAA Mobility in München das Konzept-Fahrzeug Opel Experimental vorführen. Hinter dem traditionsreichen Namen verbirgt sich heute ein E-SUV, das zumindest äußerlich modern rüberkommt – und es sicher auch ist. Nur den erhofften Innovationsgeist und wirklich neue Einfälle lässt Opel vermissen – oder hält sie noch zurück.
So sehen die Neuerungen beim Opel Experimental aus:
- 4D-Opel Vizor mit LiDar- und Radar-Sensoren sowie Kameras
- Außenspiegel werden vollständig durch Kameras ersetzt
- Lenkrad kann weggeklappt werden, wenn es nicht benötigt wird
- Innenraum-Illuminationen dank elektrochromer Stoffe
- Klassisches Armaturenbrett wird durch AR-Projektionen ersetzt
- fortschrittliches Head-up-Display
Einige der geplanten Neurungen sind in den Konzeptbildern des Opel bereits zu erkennen:
Das Problem: Vieles, was Opel als Neuerung anpreist, ist nur neu für Opel. Die Konkurrenz hat vergleichbare Konzepte schon viel früher gezeigt und den Rüsselsheimern damit den Nimbus der Innovation genommen. Stimmungsvoll beleuchtete Innenräume und sogar kreative Bildschirmlösungen gehören für ambitionierte Konzept-Fahrzeuge längst zum guten Ton. Beim Head-up-Display ging BMW schon Monate zuvor einige Schritte weiter.
Spannend ist jedoch, wie Opel die Innenraum-Iluminationen verwenden will: So sollen als Totwinkelwarner etwa Teile der Türen innen farblich warnen.
Weniger futuristisch, dafür mehr Opel? Mich hat der neue Astra Electric mehr überzeugt:
E-Autos: Opel muss einen Zahn zulegen
Der Opel Experimental baut im Gegensatz zu bisherigen Elektro-Versionen der Rüsselsheimer auf einer neuen Konzernplattform von Stellantis auf. Äußerlich kommt dabei Ähnlichkeit zum Inception Concept von Peugeot auf – ebenfalls eine Stellantis-Marke.
Im Mittelpunkt der vermeintlichen Neuausrichtung bei Opel steht für mich damit vielmehr Feinschliff – zumindest so weit es sich bisher feststellen lässt. Ob die Rüsselsheimer diesen ersten ernüchterten Eindruck wieder wettmachen können, erfahren wir zur IAA Mobility im September. Hoffentlich hat Opel sich dafür noch ein paar Bonbons aufgespart.