Manch modernes E‑Auto lässt sich ganz unkompliziert über die Software tunen. Doch die Autobauer wollen dafür meist eine Menge Geld sehen. Polestar ist da keine Ausnahme, erspart den Kunden aber immerhin die Abofalle – eine Kampfansage an Mercedes, BMW und Co.
Nach Mercedes und BMW: Polestar tunt E‑Autos via Software
Wer gerne mit etwas mehr Power unter der Haube fährt, hat mit Elektroautos und ihrer Software inzwischen ganz neue Möglichkeiten. Per Software lassen sich manche Modelle aufmotzen. Doch die Hersteller wollen dafür meist eine Menge Geld sehen. Bei Polestar ist das nur bedingt anders. Die schwedische Marke verzichtet nämlich im Gegensatz zu anderen auf ein Abonnement für mehr Leistung.
Stattdessen gibt es beim Polestar 2 einen Boost von 50 kW auf die Leistung des Doppelmotors für Besitzer des entsprechenden Modells. Kostenpunkt in den USA sind 1.195 Dollar (Quelle: The Verge). Das ist fast genau der Preis, den in Übersee Mercedes für sein Performance-Upgrade verlangt – allerdings pro Jahr. Bei Polestar zahlen Kunden einen Einmalpreis.
Dafür gibt es eben das Leistungsplus für den Elektromotor sowie eine Steigerung des Drehmoments. An der Maximalgeschwindigkeit ändert sich zwar nichts, dafür gibt es stärkere Beschleunigung. Mit Upgrade geht es in 4,2 Sekunden auf 100 km/h.
Verfügbar ist die Leistungsspritze aber nur für eine Version des Polestar 2 in den USA: die Langstrecken-Ausführung mit Dualmotor. Da das Softare-Upgrade „over the air“ aufgespielt wird, ist nach Bezahlung kein Werkstattbesuch nötig.
Polestar verabschiedet sich beim neuen E‑Auto von der gewohnten Limousine:
BMW und Mercedes können von Polestar was lernen
Mit dem Verzicht auf ein Abomodell geht Polestar, ein Joint Venture von Volvo und dem chinesischen Hersteller Geely, einen derzeit seltenen Weg in der Automobilbranche. Wie oben erwähnt hat Mercedes kürzlich ein ähnliches Angebot in den USA für einige Topmodelle gestartet, nur eben als Abo. Entsprechend kommt Kunden der Performance-Boost teuer zustehen. Viele andere Zusatzausstattungen bieten die Stuttgarter auch ihren deutschen Kunden im Software-Abo an.
BMW arbeitet ebenfalls mit Abonnements: Im Sommer haben die Bayern unter anderem mit ihrer Sitzheizung für 17 Euro pro Monat für einen Aufschrei gesorgt. Doch BMW geht einen Mittelweg: Man bietet Kunden an, sich zu entscheiden. Für einen entsprechend höheren Preis lassen sich viele Upgrades auch dauerhaft erwerben, statt ein Abo wählen zu müssen.