Das hat gesessen! Auf einer Podiumsdiskussion griff Sachsens Ministerpräsident Vodafone frontal an. Der ist unzufrieden mit den vielen Funklöchern, die es im Freistaat noch gebe. Unschuldig an den Funklöchern ist die Politik allerdings nicht.
Der deutsche Mobilfunkmarkt wird von drei Netzanbietern beherrscht: Telekom, Vodafone und Telefónica (o2). Jede Kritik am Zustand des Mobilfunknetzes hat also mehrere Adressaten. Das hat den sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer aber nicht davon abgehalten, sich mit markigen Worten nur auf einen einzuschießen: Vodafone.
Sachsens Ministerpräsident greift Vodafone an
„Schließt endlich die Funklöcher, Vodafone, das ist eine einzige Katastrophe“, attackierte Kretschmer auf einer Podiumsdiskussion Vodafone (Quelle: Golem). Man könne nicht damit zufrieden sein, dass es auf dem Weg nach Berlin immer an der gleichen Stelle Funklöcher gebe.
Das sei an der „hintersten Milchkanne“ vielleicht noch hinzunehmen, aber nicht auf Autobahnen und Innenstädten, führte der sächsische Regierungschef aus. Weshalb Kretschmer in seiner Funklöcher-Abrechnung ausgerechnet Vodafone herausgegriffen hat, verriet er nicht. Womöglich hat der Ministerpräsident beim Düsseldorfer Mobilfunker die größten Erfahrungswerte, denn Kretschmer ist eigener Aussage zufolge selbst Vodafone-Kunde. Trotz seiner Kritik halte er Vodafone aber für ein tolles Unternehmen.
Lohnen sich heutzutage noch Prepaid-Tarife?
Politik trägt Mitschuld an Funklöchern
Für den sächsischen Ministerpräsidenten ist es natürlich leicht, mit dem Finger auf Vodafone zu zeigen. Zur vollen Wahrheit gehört aber auch, dass die Politik mit ungenügenden Versorgungsauflagen den Schlamassel erst ermöglicht hat. Vodafone selbst gibt sich von der Kretschmer-Ohrfeige unbeeindruckt: Konzernsprecher Volker Petendorf zufolge habe man allein in den letzten 12 Monaten 1.200 Mobilfunk-Bauprojekte im Freistaat realisiert. „Vodafone hat sein Mobilfunknetz in Sachsen gut ausgebaut und wird auch weiter massiv in die Infrastruktur investieren.“