In Baden-Württemberg unterstützen jetzt sechs ausgebildete Datenträgerspürhunde die Polizei bei der Suche nach versteckten Speichermedien. Die außergewöhnlichen Hunde können spezielle Chemikalien in Datenträgern wie USB-Sticks oder SIM-Karten erschnüffeln.
Baden-Württemberg: Polizei-Spürnasen auf Datensuche
Die Polizei in Baden-Württemberg geht ungewöhnliche Wege: Sechs neu ausgebildete Datenträgerspürhunde sollen bei Durchsuchungen und Kontrollen zum Einsatz kommen. Die speziellen Vierbeiner sind darauf trainiert, versteckte Speichermedien wie USB-Sticks, Festplatten sowie SD- und SIM-Karten aufzuspüren. Sie erschnüffeln gezielt Chemikalien, die in Speichern und Akkus verwendet werden. Innenminister Thomas Strobl betont die Bedeutung solcher Beweismittel vor allem bei Wirtschaftsdelikten und im Kampf gegen Kinderpornografie.
Die Hunde durchlaufen eine 50-tägige Ausbildung in einem speziellen Trainingszentrum in Göppingen. Dort lernen sie, ihren ausgeprägten Geruchssinn gezielt für die Suche nach Datenträgern einzusetzen. Nach verschiedenen Übungsszenarien müssen sie zudem eine Prüfung bestehen. Die ausgebildeten Hunde werden anschließend in verschiedenen Polizeipräsidien eingesetzt und können landesweit angefordert werden.
Die Suche nach Datenträgern ist für die Hunde körperlich sehr anstrengend, da Speichermedien und Zubehör nur wenig Geruch verströmen. Eine hohe Ausdauerleistung der Spürhunde ist erforderlich, um die Datenträger lokalisieren zu können. Nach intensiver Suche benötigen die Hunde längere Pausen (Quelle: Land Baden-Württemberg).
Welches Dateisystem auf den Festplatten verwendet wird, können die Hunde nicht erkennen – noch nicht.
USB-Schnüffler: Gute Erfahrungen in NRW
In Nordrhein-Westfalen, wo die Datenträgerspürhunde bereits seit 2019 im Einsatz sind, haben sich die USB-Schnüffler bereits bewährt. Die dortige Polizei berichtet von einem deutlichen Zugewinn durch die Hunde, die oft auch recht kreativ versteckte Datenträger aufspüren können. Details über Ausbildung und Methoden werden von den Polizeibehörden jedoch weitgehend geheim gehalten.