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Post kommt nicht oder spät an: Was tun?

© Getty Images / Miguel Villagra
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Auch 2023 werden noch viele Briefe verschickt. Nicht alle Sendungen, die verschickt werden, werden aber auch ausgeliefert. Andere Lieferungen kommen hingegen erst viel später an als erwartet. Was steckt dahinter wenn ein Brief nicht beim Empfänger im Briefkasten ankommt und was kann man tun?

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Seit Herbst 2022 mehren sich die Beschwerden darüber, dass Briefe wochenlang nicht ausgeliefert werden. Dabei handelt es sich um kein regionales Problem. Vielmehr tauchen Meldungen aus ganz Deutschland auf. In Berlin wartet man zum Beispiel teilweise bis zu zweieinhalb Wochen auf Briefe.

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Briefe kommen nicht an: Zu wenige Postboten

So gibt es immer wieder Beschwerden, dass zum Beispiel abonnierte Zeitschriften erst ankommen, wenn sie schon veraltet sind oder Rechnungen erst nach der Zahlungsfrist eingehen. Auch manch eBay-Käufer hat einen Verkäufer zu Unrecht beschuldigt, einen Artikel nicht versendet zu haben. Die Beschwerden enttäuschter Postempfänger häufen sich seit dem Sommer und erreichen bislang im September ihren Höhepunkt. Im dritten Quartal 2022 verzeichnete die Bundesnetzagentur rund 11.500 Beschwerden, während es 15.000 Beschwerden im gesamten Vorjahr waren. Alleine im Dezember wurden 6900 Beschwerden verzeichnet, während es im Januar noch rund 1600 waren. Probleme treten vor allem beim Briefversand und weniger bei Paketen auf.

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Ursache hierfür ist vor allem ein Personalmangel. Die Post hat derzeit schlicht zu wenig Leute, um die eingehenden Sendungen zu bearbeiten und auszuliefern. Grund hierfür ist einerseits die Corona-Pandemie, die immer wieder zu Personalausfällen führt. Zudem sind in vielen Bundesländern mit den Herbstferien die Urlaubszeit gestartet. Daneben ist es für die Deutsche Post aber immer schwieriger, geeignete Leute zu finden. In manchen Regionen werden Briefe derzeit nach einem „Corona-Notfallkonzept“ ausgetragen. Dabei erfolgt eine Lieferung nur an jedem zweiten Werktag. So muss man zwar etwas länger warten, die Post verhindert aber noch längere Lieferausfälle.

Post kommt sehr spät: Das steckt dahinter

Laut David Merck von Verdi in Bayern ist eine Beschäftigung bei der Post derzeit nicht attraktiv genug:

Das ist einmal die Frage der Löhne, aber auch die der hohen Arbeitsbelastung – gerade eben in der Zustellung. Ein dritter ganz wesentlicher Punkt ist, dass ganz viele bei der Post nur befristet beschäftigt sind und sich dann einfach etwas Anderes suchen, wo sie eine unbefristete Beschäftigung und damit eine Perspektive haben.

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Der Post sind die Probleme bekannt. Man verweist auf die Corona-Lage sowie die „angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt“. Gleichzeitig sieht man ein, dass „Zustellung in der Stadt hat in den vergangenen Wochen nicht in der Qualität entsprochen“ hat und bittet um Entschuldigung. Die Post verspricht, dass Briefe wieder schnell ausgeliefert werden, „sobald wieder mehr Personal da ist“. Dafür hat die Post im eigenen Webangebot eine Kampagne gestartet, um auf Job-Angebote im Postbereich aufmerksam zu machen.

Wann kommt mein Brief endlich?

Derzeit müsst ihr also mehr Wartezeit einplanen, bis ein Brief angekommen ist. Hat eine Sendung aber auch nach über einer Woche seinen Empfänger nicht erreicht, könnte das nicht am Personalmangel, sondern an anderen Problemen mit der Sendung liegen. Der Absender muss nachweisen können, dass ein Brief verschickt wurde. Wichtige Inhalte sollte man daher nur per Einschreiben verschicken. So kann man den Weg des Briefs per Sendungsverfolgung tracken und hat einen Nachweis darüber, dass man ihn überhaupt verschickt hat. Zudem ist ein Einschreiben in kleinem Rahmen versichert.

Bleibt die Lieferung aus, sollte man Kontakt mit der Deutschen Post aufnehmen. Bei Einschreiben erhält man eine Sendungsnummer, über die man einen Brief genau zuordnen kann und im Fall eines Verlusts eine Nachforschung beauftragen kann. Davon sollte man allerdings erst nach rund 3 Wochen Gebrauch machen. Geht ein normaler Brief unterwegs verloren, ist es hingegen nahezu unmöglich, ihn wieder aufzutreiben.

Manchmal dauert der Versand auch länger, weil die Anschrift auf dem Brief falsch oder nicht leserlich war. Kommt ein Brief nicht an, sollte der Absender sichergehen, dass die richtige Adresse eingetragen wurde und die Information beim Empfänger nachfragen. Falsch adressierte Briefe werden oft innerhalb von 2 Wochen an den Absender zurückgeschickt. Ihr solltet daher immer neben der Zieladresse auch eure eigene Anschrift auf dem Umschlag notieren.

Bleibt die Lieferung aus, kann es auch sein, dass ein Brief versehentlich in einem anderen Briefkasten im Haus gelandet ist. Zur Sicherheit sollte man bei Nachbarn fragen, ob dort etwas aufgetaucht ist.

Bundestag will Probleme bei der Post lösen lassen

Mittlerweile sind die Post-Probleme auch im Bundestag angekommen. Das Bundeswirtschaftsministerium fordert demnach eine Reform des Postgesetztes. Wie genau diese Änderungen aussehen sollen, ist noch nicht bekannt. Möglich wäre zum Beispiel eine Auslieferung über öffentliche Verkehrsmittel. Ein Verfahren wird von Sachverständigen geprüft, mit einem Ergebnis wird zum Ende des Jahres 2023 gerechnet. Die bisherige Fassung des Postgesetzes aus 1999 sieht vor, dass Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern mindestens eine Postfiliale haben müssen. Derzeit erfüllt die Post das aber in über 140 Standorten Deutschlands nicht. Fehlende Filialen könnten durch Automaten ersetzt werden. Möglich wären Geräte mit der Möglichkeit, sich per Video-Chat beraten zu lassen.

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