Der Zugang zu schnellem Internet über Glasfaser dürfte bald schon deutlich teurer werden. Bei einer Konferenz diskutieren die Anbieter über die Notwendigkeit steigender Preise für die Endkunden. Wer den ersten Schritt macht, müsse aber mit Prügel von allen Seiten rechnen, mahnt ein Brancheninsider.
Glasfaser-Internet: Höhere Preise nur eine Frage der Zeit
Bei der Konferenz Fiberdays 22 des Bundesverbands Breitbandkommunikation diskutieren Glasfaser-Anbieter über mögliche Preissteigerungen. Diese könnten schon in den nächsten Monaten die Kunden treffen. Die Zeit sinkender Preise für schnelle Internetanschlüsse sei vorbei, heißt es.
Soeren Wendler zufolge, der als Verkaufsleiter bei der Deutschen Giganetz arbeitet, wird es keinen Weg an einer Preiserhöhung vorbei geben. Er appelliert an die Telekommunikationsbranche, dass „die Großen“ den Anfang machen müssten. Die deutlich gestiegene Inflation in Deutschland könne als Anlass genommen werden, um Kunden den Mehrwert von Glasfaser-Internet zu erklären. Der Umstieg von Kupfer zu Glasfaser ist für ihn wie der Wechsel von 4G zu 5G.
Inflation und gestiegene Baukosten würden auch laut Jürgen Hansjosten in Zukunft zu höheren Preisen führen. Der Geschäftsführer des Infrastrukturfonds Infrafiber erkennt sogar einen „Zwang“ zu teureren Glasfaseranschlüssen, da im Baubereich im nächsten Jahr mit zweistellig höheren Kosten zu rechnen sei (Quelle: heise online).
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Heftige Ansage: Wer die Preise erhöht, muss mit Prügel rechnen
Bei der Richtung, in die die Preise gehen, ist sich die Branche einig: nach oben. Nur ein Problem gibt es dabei. Niemand will der erste Anbieter sein müssen, der den Schritt macht. Auch für Stefan Holighaus, Mitglied der Geschäftsleitung des Glasfaseranbieters DNS:NET, ist klar, dass die aktuelle Marktentwicklung selbst gut aufgestellte Anbieter spätestens im nächsten Jahr treffen werde.
Die Preise hochzuschrauben ist damit nur noch eine Frage der Zeit. Die Glasfaser-Anbieter dürften wohl nur entscheiden, ob man frühzeitig mehr Geld verlangt oder erst kurz vor knapp, um die Kunden länger bei Laune zu halten. Den ersten, der sich traue, die Preise anzuheben, „werden alle verprügeln“, ist Holighaus sich sicher. Nut wenige Monate danach werden alle folgen, so seine Prognose.